Wann geht’s endlich los?: Das Chaos um den Hamburger Amateur-Fußball
Stell dir vor, es ist Fußball, aber keiner weiß, wann. Hamburgs Amateur-Spitzenklubs sollten am ersten September-Wochenende in die Regionalliga starten, doch daraus wird nichts – weil der Hamburger Senat Training in Mannschaftsstärke nach wie vor verbietet. Damit ist auch der Saisonstart von Oberliga bis Kreisklasse ungewiss.
Während in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen wieder Vollkontakt-Einheiten erlaubt sind, dürfen in Hamburg nur Zehnergruppen ohne Abstandsregel trainieren. Ein Vorstoß von Hamburgs Verbandspräsident Dirk Fischer, volles Training wieder zu erlauben, stieß beim Senat auf taube Ohren.
Regionalliga-Start muss wohl verschoben werden
„Unter diesen Bedingungen ist es fast unmöglich, an mannschaftstaktischen Dingen oder einem Konzept zu arbeiten“, erklärt Coach Andreas Bergmann. Sein Verein Altona 93 soll am 5. September bei Phönix Lübeck in die Regionalliga Nord starten, am Tag danach auch Teutonia 05 Ottensen sowie die Nachwuchs-Teams von HSV und St. Pauli. Der erste Spieltag dürfte nun ins Wasser fallen. „Aufgrund der aktuellen Lage werden Möglichkeiten erörtert, wie in die neue Spielzeit gestartet werden kann“, gab der norddeutsche Verband NFV nur bekannt.
Einmalig: Nur der TSV Sasel darf trainieren
Als einzige Amateurmannschaft in Hamburg darf derzeit der TSV Sasel voll trainieren. Weil der Oberligist am Sonnabend das Pokalfinale gegen Eintracht Norderstedt bestreiten, gibt es eine Ausnahmegenehmigung vom Senat.
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Für ihre aufwendige Corona-kompatible Organisation des Pokal-Viertelfinals gegen BU vor mehr als 200 Zuschauern erhielten die Saseler viel Lob. Doch ein regulärer Corona-Spielbetrieb von Männern, Frauen und Nachwuchs ab Mitte September dürfte viele Vereine in Hamburg an ihre Grenzen bringen – schließlich finden auf vielen Plätzen vier bis fünf Spiele nacheinander statt.
Hamm United hält Saisonstart für unmöglich
„Eine Aufnahme des kompletten Spielbetriebs ist nach jetzigem Stand nicht zu bewerkstelligen“, erklärt Jörn Heinemann, Präsident des Oberligisten Hamm United: „Die Durchführung eines Oberligaspiels mit Zuschauern würde für uns mindestens einen kompletten Tag Vorbereitung mit fünf Ehrenamtlichen bedeuten.“