Was für ein Spiel!: 2:0-Führung reicht nicht: FC Bayern verliert in Gladbach
Was für ein Spiel! Nach 0:2-Rückstand besiegt Borussia Mönchengladbach die Münchner Bayern noch mit 3:2. Und ein Borusse, der nach 20 Minuten wohl am liebsten im Rasen versunken wäre, wurde zum gefeierten Helden.
In der 19. Minute streckte Florian Neuhaus seine Hand im eigenen Strafraum zum herannahenden Ball aus und touchierte die Kugel leicht. Ein dummes Missgeschick – Schiedsrichter Harm Osmers zeigte nach Video-Studium auf den Punkt, Robert Lewandowski (20.) erzielte per Handelfmeter sein 20. Saisontor.
Als Leon Goretzka (26.) das 0:2 erzielte, schien die Messe am Niederrhein gesungen – doch die Bayern, die zuletzt ja achtmal in Folge ein 0:1 aufholten, kamen mit der eigenen Führung nicht zurecht.
Hofmann-Doppelpack leitet Gladbach-Sieg gegen Bayern ein
Auch, weil Gladbach sich nun auf die eigene Tugend besann und die Münchner früh attackierte. Mit Erfolg: Pass Lars Stindl auf Jonas Hofmann – 1:2 nach 35 Minuten. Pass Stindl auf Hofmann – 2:2 nach 45 Minuten.
„Wir haben immer besser ins Spiel gefunden und die Tore so erzielt, wie wir uns das vorgenommen haben“, freute sich Hofmann. Bayern-Keeper Manuel Neuer konnte es nicht fassen, er schrie seinen Frust heraus.
Kurz nach der Pause verlor Bayern-Verteidiger Niklas Süle den Ball, Doppel-Torschütze Hofmann bediente den Pechvogel Neuhaus – und der hämmerte das Spielgerät in den Giebel. Welch ein Kontrast zum hauchzarten Fehlgriff nach 19 Minuten!
Danach waren die Bayern wieder die Rückstand-Bayern der letzten Wochen: Sie drängten, sie flankten, sie drückten – doch sie trafen nicht. Denn die Borussen bestanden nicht nur den Moral-, sondern auch den Abwehr-Test. Ein abgefälschter Schuss von Thomas Müller ging vorbei, Matthias Ginter kratzte den Ball von der Linie.
„Unsere Fehlpässe wurden eiskalt bestraft, wir haben den Ball in der Vorwärtsbewegung zu einfach verloren“, gab Müller zu: „Aus unserer Belagerung in der zweiten Halbzeit haben wir zu wenig gemacht.“ Vier Minuten Nachspielzeit, dann durfte Gladbach jubeln.
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Und Florian Neuhaus wird wohl nie vergessen, wie er dieses Spiel erst mit seiner Hand und dann mit seinem Fuß geprägt hat.