„Wenn Uli H. träumt“: So reagiert Leverkusen auf die neue Hoeneß-Attacke
Für die Träumereien von Uli Hoeneß haben sie in Leverkusen nur wenig übrig. Florian Wirtz im Bayern-Trikot? „Das sind Träume von ihm, nicht von mir. Ich freue mich, wenn Uli H. träumt“, sagte Bayers Klub-Boss Fernando Carro zuletzt – und lächelte die Charme-Offensive aus München damit kurz vor dem wegweisenden Bundesliga-Gipfeltreffen am Samstag (18.30 Uhr/Sky) süffisant weg.
Die Leverkusener wissen um die Bedeutung ihres Ausnahmefußballers, der die Liga Woche für Woche verzaubert – und deswegen vor allem aus München heiß umworben wird. Wenn er „einen Traum haben darf“, sagte Bayerns Ehrenpräsident Hoeneß zuletzt im „t-online“-Interview, „dann würde ich sagen, dass Florian Wirtz zum FC Bayern muss“. Das sehen sie beim Double-Gewinner natürlich ganz anders.
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Das Bayern-Interesse „interessiert mich überhaupt nicht. Das ist nichts, was uns tangiert“, sagte Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes, der sich beim Thema Wirtz ganz gelassen gibt: „Als ich mit zehn Jahren den ,Kicker‘ gelesen habe, haben die Bayern das schon gemacht vor Spielen, von daher ist das vielleicht keine neue Taktik.“
Der Zauberfuß steht noch bis 2027 bei Bayer unter Vertrag, sein Marktwert beläuft sich auf 140 Millionen Euro und wäre damit für die Bayern im Sommer wohl kaum zu bezahlen. Der 21-Jährige fühlt sich zudem im heimischen Umfeld „pudelwohl“, wie Rolfes betonte.
Bayer-Geschäftsführer Rolfes: „Keine neue Taktik“
Dass der Edeltechniker irgendwann den nächsten Schritt zu einem europäischen Schwergewicht machen wird, wissen sie aber auch in Leverkusen. Neben dem deutschen Rekordmeister sollen auch Top-Klubs wie Real Madrid oder Manchester City interessiert sein.
Bayern-Boss Dreesen bekräftigt: „Uli hat sicherlich recht“
Angesprochen auf die Träume von Hoeneß erklärte Bayerns Vorstandschef Jan-Christian Dreesen: „Der Uli hat das ja ohne einen Zeithorizont gesagt“ – um dann deutlich zu machen, dass Wirtz perfekt ins Anforderungsprofil der Münchner passt. Der Jungstar sei „einer der besten deutschen Spieler – und Sie wissen ja, wie wir das in den vergangenen Jahren gehandhabt haben: Wir wollen, dass die besten Spieler bei uns sind. Und deswegen hat Uli sicherlich recht“.
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Hoeneß, der die Chancen für einen Wirtz-Transfer im Sommer in der „Bild“ nur auf zehn Prozent bezifferte, hatte bei seinen Ausführungen auch das perfekte Zusammenspiel von Wirtz mit dem Bayern-Juwel Jamal Musiala in der DFB-Elf vorgebracht. Die Zaubereien von „Wusiala“ seien „genau das, was wir in Zukunft sehen wollen“, der Klub könne dann „noch ruhiger in die Zukunft schauen“. In unmittelbarer Zukunft stehen sich die Kumpels aber als Konkurrenten gegenüber.
Werkself geht mit acht Punkten Rückstand ins Topspiel
Wirtz soll dabei im Liga-Kracher, in dem die Werkself aufgrund von acht Zählern Rückstand zum Siegen verdammt ist, wieder eine entscheidende Rolle für die Leverkusener spielen, nachdem er am vergangenen Wochenende in Wolfsburg (0:0) der Rotation von Trainer Xabi Alonso zum Opfer gefallen war – und den Rückschlag im Titelkampf trotz eines schwungvollen Joker-Einsatzes nicht mehr verhindern konnte.
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„Dass Flo seine Qualitäten hat, wissen wir natürlich alle. Er ist sehr kreativ und kann im Alleingang Spiele entscheiden“, sagte Anführer Granit Xhaka, der die klar ersichtliche Abhängigkeit von Wirtz herunterspielte – um dann klarzustellen: „Dennoch sind wir froh, dass wir ihn haben.“ (sid/mb)
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