Werder-Trainer spürt Druck als Pokal-Favorit: „Wer das anders sieht, muss…“
Ole Werner grinste. Der Werder-Trainer freute sich sichtlich über seinen Spruch, mit dem er den Ton für sein kriselndes Team passend gesetzt hatte. „Vollgas nach vorne, diese Chance nutzen, wie geil ist das?“, sagte Werner vor dem DFB-Pokal-Viertelfinale der Hanseaten beim Außenseiter Arminia Bielefeld, um dann nachzulegen: „So sehe ich das. Wer das anders sieht, muss ins Freibad gehen.“
Werner lachte und räumte mit seinem mehrfach genutzten Freibad-Bild entschlossen das Thema Druck ab, das bei den Grün-Weißen nach einem schwachen Start ins Jahr 2025 immer mehr aufkommt. „Wenn ich ohne Druck Fußball spielen wollen würde, könnte ich hier zur Tür rausgehen und treffe mich zweimal die Woche mit Freunden auf einer Wiese“, sagte der Coach: „Dann habe ich keinen Druck, spiele auch Fußball, aber das macht doch keinen Spaß.“
Es geht auch ums Geld: Bremen will ins Halbfinale
Vielmehr freut er sich, auf höchstem Level im Fußball-Business um großen Ruhm mitzuspielen. Und natürlich auch um viel Geld. Im Pokalduell am Dienstagabend (20.45 Uhr/ZDF und Sky) haben die Bremer gute Chancen auf beides, ein Halbfinaleinzug wäre ein echter Hingucker. Auf der anderen Seite ist die Fallhöhe durchaus hoch. Schon nach dem 0:5 Freiburg hatte es merklich geknirscht im Team der Bremer.
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In der Bundesliga sind die Grün-Weißen abgerutscht, eine Europapokal-Teilnahme über den Tabellenplatz würde einen enormen Kraftakt erfordern. Im Pokal scheint ein Coup noch möglich, doch dafür müsste schon in Bielefeld eine deutliche Steigerung her. „Das sind keine Situationen, die völlig ungewöhnlich sind und die man als Trainer von Werder Bremen nicht erwarten sollte“, sagte Werner über die Schwächeperiode zum Jahresbeginn: „Da fallen mir in meinem Trainerleben zigfach Situationen ein, die deutlich komplizierter waren.“
Bremen ist gewarnt: Bielefeld überraschte schon Union und Freiburg
Der spielerische Rhythmus ist aber dahin, in Bielefeld braucht Werder zunächst einmal eine passende Einstellung zum Gegner aus der 3. Liga, der in dieser Pokalsaison schon Hannover 96, Union Berlin und den SC Freiburg überraschte. „Es ist für uns eine große Chance. Es kommt eine unangenehme Aufgabe auf uns zu, die wir selbstbewusst angehen wollen“, sagte Werner: „Es liegt an uns, die Chance zu nutzen, das wollen wir mit aller Macht tun.“ Werner will dem Finale in Berlin einen Schritt näher kommen. Das Freibad reizt ihn so gar nicht. (sid/mg)
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