Widerliches Schmähplakat gegen Eberl bei Leipzig-Sieg
Der Empfang für Max Eberl im Borussia-Park war zwar teilweise eher beschämend, aber der Sport-Geschäftsführer von RB Leipzig konnte sich mit einem 1:0 (0:0)-Sieg bei seinem Ex-Arbeitgeber Borussia Mönchengladbach trösten. Kein schön herausgespielter Dreier für die Sachsen, aber ein weiterer wichtiger Erfolg, womit der Supercupgewinner weiter oben mitspielt.
Der Matchwinner war der erst fünf Minuten zuvor eingewechselte Nationalspieler Timo Werner (75.), der zuletzt wenig eingesetzt worden war. „Er ist ganz wichtig. Wenn du reinkommst, musst du zeigen, dass du da bist, und er hat sich mit einem Tor belohnt“, sagte Mittelfeldspieler Kevin Kampl bei Sky, der das ganze Team lobte: „Ich bin stolz auf die Mannschaft.“
Max Eberl und RB Leipzig von Gladbach-Fans ausgepfiffen
Es war der fünfte Sieg in Folge für Leipzig – nun kommt Titelverteidiger Bayern München. Kampl: „Wir werden versuchen, Vollgas zu geben, alles rauszuhauen. Wenn man so eng zusammensteht wie wir, da freut man sich auf die Spiele.“
Werner erlöste mit seinem ersten Bundesliga-Tor seit April die Elf von Trainer Marco Rose, der wie Eberl einst bei der Borussia unter Vertrag stand – beide wurden von Teilen der Fans erneut beleidigt.
Für Eberl war es die erste Rückkehr nach Mönchengladbach, wo er 23 Jahre lang als Spieler und Funktionär wirkte. Wie erwartet wurde er von der Nordkurve wenig freundlich empfangen. „Erst hol ich mir nen Krankenschein, dann zähl ich weiter Schein für Schein“ stand auf einem widerlichen Spruchband, „Du hast vergessen, woher du kommst“ auf einem anderen. Eberl hatte Gladbach im Januar 2022 wegen gesundheitlicher Probleme verlassen, nur wenige Monate später heuerte er in Leipzig an.
Die Causa Eberl dürfe sein Team „nicht tangieren“, hatte Seoane vor dem Anstoß gefordert. So kam es dann auch: Während des gegen RB üblichen Trillerpfeifen-Konzerts in den ersten 19 Minuten wirkte die Borussia bissig und voll motiviert. Ein Kopfball von Neuzugang Maximilian Wöber knapp über das Tor (6.) war dann auch die erste gute Chance der Partie.
Timo Werner trifft gegen Borussia Mönchengladbach
Mehr Ballbesitz hatte allerdings RB mit den Startelfdebütanten Benjamin Sesko und Fabio Carvalho. Die Rose-Elf wirkte im Spielaufbau durchdachter, der erneut starke Niederländer Xavi Simons war bei seinen Tempoläufen oft nur mit Fouls zu stoppen. Gladbach hielt mit großem Willen dagegen.
Der schon nach 30 Minuten arg umgepflügte Rasen war der beste Beweis für das umkämpfte, intensive Spiel. Die erste Großchance ließ dann auch bis zur 44. Minute auf sich warten: Carvalho zwang Gladbachs Schlussmann Moritz Nicolas zu einer Glanzparade.
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Nach der Pause erhöhte Leipzig das Tempo deutlich, das Spiel lief fast nur noch in eine Richtung. Während Timo Werner weiter auf der Bank schmorte, liefen die Angriffe jedoch ins Leere. Bei einem der wenigen Entlastungsangriffe scheiterte Rocco Reitz per Kopf (63.). Dann kam Werner, umkurvte Nicolas – und traf. (aw/sid)