„Wie wirst du damit leben können?“ Ukrainischer Ex-Bayern-Star in der Kritik
Seitdem Russland am 24. Februar den Angriffs-Krieg gegen die Ukraine begann, schwappte eine Welle der Solidarität über den europäischen Fußball. Etliche Spieler und Trainer verließen Russland und ihre Klubs – darunter Ex-HSV-Trainer Markus Gisdol, der seinen Trainer-Job bei Lokomotive Moskau hinwarf. Doch ein Ukrainer scheint bislang noch nicht an solche Konsequenzen zu denken.
Ex-Bayern-Star Anatoliy Tymoshchuk, der seit 2016 Co-Trainer bei Zenit St. Peterburg ist, macht keine Anzeichen, den Verein und Russland verlassen zu wollen. Dafür erntet er nun heftige Kritik.
Der Ukrainer Anatoliy Tymoshchuk bleibt trotz Russlands Angriffskrieg bei Zenit St. Peterburg
Andere Ukrainer wie Andriy Voronin (Co-Trainer Dynamo Moskau) oder Yaroslav Rakitskyi (Spieler Zenit St. Petersburg), machten bereits vor, wie strikt und schnell Konsequenzen gezogen werden können und verließen ihre Klubs und Russland. Auch Ex-BVB-Star Andriy Yarmolenko positionierte sich deutlich und appelierte an die russische Fußball-Welt Haltung zu zeigen und gegen den Krieg zu protestieren.
Das könnte Sie auch interessieren: „Warum sitzt ihr wie die Blöden da?“ Ukraine-Star attackiert Russen-Kicker
Doch Tymoshchuk, der sich 2013 mit den Bayern den Henkel-Pott sicherte, schweigt weiterhin und macht keine Anzeichen seinen russischen Klub Zenit St. Petersburg zu verlassen.
Yevhen Levchenko „Wie wirst du damit leben können?“
Tymoshchuk Schweigen bleibt nicht unbemerkt. So schrieb ein ehemaliger Mannschaftskollege einen offenen Brief, den er deutlich an den Ex-Bayern-Star adressierte: „Tolya, wie kann das sein? Du kommst aus der Ukraine. Wie kannst du schweigen und weiter dort arbeiten?“, schrieb Yevgen Levchenko.
Was ist in dieser Woche im Volkspark passiert? Jeden Freitag liefert Ihnen die Rautenpost Analysen, Updates und Transfer-Gerüchte – pünktlich zum Wochenende alle aktuellen HSV-News der Woche kurz zusammengefasst und direkt per Mail in Ihrem Postfach. Hier klicken und kostenlos abonnieren.
Weiter schrieb der 44-Jährige: „Wir haben zusammen für dieselbe Mannschaft gespielt, haben dieses Trikot mit Stolz getragen, die Hymne gesungen, gewonnen und verloren. Bist du jetzt einfach still? Tolya, wie wirst du damit leben können?“. Obwohl Tymoshchuk mit 144 Länderspielen Ukraines Rekordnationalspieler ist, scheint Levchenko – der hingegen gerade mal auf neun Nationalmannschaftseinsätze kommt – ihn damit nicht zum Umdenken bewegt zu haben. (fe)