„Wir sind der FC Bayern!“ Mit breiter Brust, aber ohne Topstar gegen Haaland
Vor Jahren schoben die Taktik-Freaks Thomas Tuchel und Pep Guardiola in einer Münchner Bar Salz- und Pfefferstreuer mit viel Spaß hin und her – jetzt aber wird es für die beiden Toptrainer bitterernst. Das Motto im Königsklassen-Kracher: Ausscheiden verboten! Im Viertelfinale gegen Manchester City mit „Tormonster“ Erling Haaland steht vor allem der FC Bayern massiv unter Druck.
Nach Trainerbeben und Pokalpleite herrscht hohe Explosionsgefahr in München. Vorstandsboss Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic stehen besonders im Fokus.
Doch vor dem Abflug auf die Insel am Ostermontag-Nachmittag waren die Bayern trotz aller Probleme um Zuversicht bemüht, Torjäger Haaland im Duell mit Ex-Trainer Guardiola aufhalten zu können. „Manchester City ist eine absolute Top-Mannschaft, aber wir sind der FC Bayern München. Wir müssen und wir werden für diesen großen Gegner bereit sein. Wer die Champions League gewinnen will, muss die Besten schlagen“, sagte Kahn vor dem mit Spannung erwarteten Hinspiel am Dienstag (21 Uhr), das exklusiv von Amazon Prime Video überteagen wird.
Bayern München: Choupo-Moting fällt gegen Manchester City aus
Für Bayern-Kapitän Thomas Müller ist ManCity „das Hammerlos schlechthin“. Aber auch der Routinier stellte demonstrativ das zuletzt abhandengekommene „Mia san mia“ zur Schau. „Was ich super finde, ist, dass wir das Rückspiel in München haben. Wir gehen die Aufgabe mit breiter Brust an“, betonte Müller. Das Rückspiel findet am 19. April statt.
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Zuerst einmal steht für die angeschlagenen Bayern im Etihad-Stadium von Manchester aber die ultimative Aufgabe bevor: Wie stoppt man Superstürmer Haaland, der im Achtelfinal-Rückspiel RB Leipzig beim 7:0 mit fünf Treffern im Alleingang abgeschossen hatte? Der Respekt ist groß. „Eine Pep-Mannschaft mit Haaland ist für mich immer noch eine Pep-Mannschaft. Aber mit Erling haben sie eine absolute Waffe“, sagte Müller. Guardiola verglich seinen Jungstar schon mit Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. Aber, so Leon Goretzka, „zittern tut keiner bei uns“.
Dennoch: Die Bayern haben im Angriff keinen, der ansatzweise an die Klasse von Haaland herankommt – zumal Eric Maxim Choupo-Moting wegen seiner Kniegelenksprobleme erneut nicht zur Verfügung stehen wird. Doch es ist nicht die einzige Sorge, die den neuen Coach Tuchel nach dem mühsamen 1:0 beim SC Freiburg plagt.
Thomas Tuchel vor Champions-League-Partie: „Brauchen absolute Topleistung“
„Ich habe ja offen thematisiert, dass uns ein bisschen die Leichtigkeit, das Selbstvertrauen und die Kreativität fehlt – und damit die absolute Topform“, sagte der Nachfolger von Julian Nagelsmann nachdenklich, obwohl dem Rekordmeister nach einem Traumtor durch Matthijs de Ligt die Revanche für das Pokalaus gegen Freiburg und die Verteidigung der Tabellenführung gelungen war.
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Deswegen wollte sich Tuchel auch nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen. Er kündigte zwar einen „mutigen“ Auftritt „mit offenem Visier“ an. Aber: „Wir brauchen eine absolute Topleistung. Es ist einer der größten Tests aktuell. Wir müssen uns nach der Decke strecken und schlau sein“, betonte Tuchel. Es könne „alles passieren“. Zumal es gegen Guardiola geht. Dem Spanier, von 2013 bis 2016 Trainer in München, wird nachgesagt, gerade in den Highlights gerne zu überziehen. Auch bei City blieb deshalb der ganz große Erfolg noch aus – und nichts anderes als der Triumph in der Königsklasse wird von den Besitzern aus Abu Dhabi vom Starensemble um Haaland und Kapitän Ilkay Gündogan erwartet.
Leon Goretzka schwärmt vom Champions-League-Finale
Doch auch für die Bayern steht viel auf dem Spiel, nachdem ein Titel schon weg ist. Nach der überraschenden Nagelsmann-Entlassung stehen insbesondere Kahn und Salihamidzic unter Beobachtung. Sie sind mit der Verpflichtung von Tuchel ins Risiko gegangen. Und das Risiko, in der Königsklasse wie in den vergangenen beiden Jahren das Ziel zu verpassen, ist groß.
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Auf dem Weg ins Finale nach Istanbul am 10. Juni würde im Halbfinale der Sieger aus Real Madrid/FC Chelsea winken. Dies sei, sagte Nationalspieler Goretzka in der „Sport Bild“, „ein Weg für wahre Champions und wir wollen welche sein.“ (aw/sid)