„Wir verändern nichts“: Baumgart kritisiert Kölner Pyro-Strafe
Trainer Steffen Baumgart vom 1. FC Köln sieht das Vorgehen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bei der Bestrafung von Pyro-Verstößen durch Fans als „nicht zielführend”. Unter der Woche hatte der FC einen Strafantrag erhalten: Wegen des großflächigen Abbrennens von Pyrotechnik der Kölner Anhänger beim Derby gegen Borussia Mönchengladbach (3:1) soll der Klub eine Rekordstrafe von 595.000 Euro bezahlen. Baumgart zweifelt, dass diese oder künftige Sanktionen für Änderungen sorgen.
„Was an Strafmaß auf die Vereine zukommt, hat bislang nicht ein Bengalo in irgendeiner Form aus dem Stadion geholt und auch nicht für die Sicherheit gesorgt. Ich habe das Gefühl, dass der Weg über die Strafmaße nicht das ist, was die Jungs erreicht”, sagte Baumgart am Freitag: „Ich glaube, es sollten sich alle hinsetzen – und damit meine ich alle – und vielleicht mal über das Ganze nachdenken.”
Köln: Strafen des DFBs bleiben ohne Wirkung laut Baumgart
Es sei nicht nur der FC betroffen. „Ich bin mir relativ sicher, seit Corona beendet ist, brennt es in jedem Stadion”, so der FC-Coach: „Egal, wie viele Strafen ausgesprochen werden, wie hoch sie sind. Wir verändern nichts, sondern gehen eher ins Negative, wenn wir sehen, wie oft und mit viel Freude das mittlerweile gemacht wird. Es ist ja ein Katz-und-Maus-Spiel. Die Frage ist: Wer ist die Katze, wer ist die Maus?”
Der Klub hatte in einer Reaktion auf das Strafmaß am Mittwoch bekannt gegeben, sich dagegen wehren zu wollen. Der erste Bundesligameister werde „beim DFB-Kontrollausschuss beantragen, die Strafe signifikant zu reduzieren”.
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Der Verein halte „das Vorgehen des DFB, die Vorkommnisse unreflektiert unter teilweiser Anwendung eines standardisierten Strafzumessungsleitfadens zu bewerten, für falsch”, begründeten die Kölner. „Dieses Vorgehen ist aus unserer Sicht absolut zielverfehlend”, hatte FC-Geschäftsführer Christian Keller gesagt. (ms/dpa)