„Real vom Sheriff erschossen!“ Moldau und Luxemburg feiern das Wunder
Sheriff Tiraspol feiert sein Wunder! Manche umarmten sich auf Knien, andere rannten nur noch auf Socken über den Rasen des legendären Estadio Santiago Bernabéu. „WOW“, kommentierte sogar die UEFA den 2:1-Erfolg des krassen Außenseiters aus Moldau gegen gedemütigte und blamierte „Königliche“ von Real Madrid.
„Sheriff beendet die Flitterwochen von Ancelottis Mannschaft, die erst schläft und dann ziellos ist“, kommentierte die spanische Sportzeitung „As“, der Chefredakteur meinte: „Totaler Schock im Bernabéu. Unerklärlich.“
Tiraspol habe Real „ins Verlies“ gesperrt, befand „Marca“: „Sheriff hat das Bernabéu als Gruppenerster verlassen, als es seinen illustren Gegner mit zwei Toren erledigt hatte. Ohne Mitleid für Madrid.“
Die spanische Sportzeitung „Mundo Deportivo“ reagierte gar mit einer drastischeren Überschrift: „Erschossen vom Sheriff“.
Traumtor sorgt für Tiraspol-Sensation gegen Real Madrid
In der 89. Minute sorgte ein gewisser Sébastien Thill, 27 Jahre alter Luxemburger, der im Januar dieses Jahres vom FC Progrès Niederkorn an Tiraspol ausgeliehen wurde, für die Entscheidung, die in der Fußballwelt so schnell nicht vergessen werden dürfte.
„Der Luxemburger Fußballprofi Sébastien Thill hat am Dienstagabend wohl eines der wichtigsten Tore seiner Karriere geschossen“, schrieb umgehend das „Tageblatt“ aus der Heimat des Matchwinners. Real nutzte auch das 72. Tor in der europäischen Meisterklasse von Karim Benzema per Elfmeter nichts, mit dem er Real-Legende Raúl überholte.
Traurig seien sie, sagte Real-Coach Carlo Ancelotti. Sie hätten mit Intensität gespielt, aber wegen kleiner Details verloren, befand der 62 Jahre Italiener, der seit Juli zum zweiten Mal die Verantwortung bei Real hat, nun aber nach zwei Spielen in der Champions League mit drei Punkten in der Gruppe D nur Zweiter ist. Bezwinger Tiraspol führt mit sechs Zählern, Inter Mailand und Schachtjor Donezk kommen jeweils auf nur einen Punkt. Gegen die Mannschaft aus der Ukraine hatte Debütant Tiraspol zum Auftakt 2:0 gewonnen.
Sieg gegen Real Madrid bringt Sherrif Tiraspol der K.o.-Sensation näher
Gegen Madrid kamen sie nun der K.o.-Runde einen weiteren Schritt näher. „Ich sage meinen Leuten ständig: Wir sind schon in der Champions League, ihr habt doch nichts zu verlieren, sondern könnt euch auf der größten Bühne präsentieren“, hatte Trainer Jurij Wernydub dem „Kicker“ vor der Partie gesagt. Zwei Jahre nach seinem erstmaligen Besuch der Kultstätte in Madrid als Zuschauer verließ er das Bernabéu um eine unvergessliche Trainer-Erfahrung reicher und mit drei Punkten mehr in der Bilanz.
Selbst der Einzug in die Champions-League war für die Mannschaft aus Moldau eine Sensation. Nun könnte ein weiteres Wunder bevorstehen, sollte Tiraspol der Einzug in die K.o.-Runde gelingen.