Traditionelle Heimat: Hansa Rostock will das Ostseestadion verkaufen
Hansa Rostock strebt noch in diesem Jahr den Verkauf des Ostseestadions an die Hansestadt an. „Unsere Mitglieder haben uns ein klares Votum erteilt, dass wir die Gespräche mit Stadt und Land finalisieren“, sagte Hansas Vorstandschef Robert Marien nach der Mitgliederversammlung am Sonntag.
Bei der Sitzung des Zweitligisten, die coronabedingt aus dem vergangenen Jahr nachgeholt wurde, hatten knapp 80 Prozent der 578 stimmberechtigten Anwesenden für weitere Verhandlungen mit der Stadt gestimmt. Ziel sei es, so Marien, bei der nächsten turnusmäßigen Mitgliederversammlung am 21. November 2021 endgültig über den Verkauf des Stadions abzustimmen.
Hansa Rostock: Zweitligist will das Ostseestadion an die Stadt verkaufen
Für Hansa ist das 2001 neu erbaute Ostseestadion finanziell der größte Klotz am Bein. Kredite, Zinsen, Unterhalt und notwendige Modernisierungen reißen Jahr für Jahr große Löcher in die Bilanzen des Proficlubs. Allein die Schulden bei Hansa-Investor Rolf Elgeti, zugleich Gesellschafter und Hauptgläubiger der Arena, belaufen sich auf mehr als 20 Millionen Euro. „Eine gewisse Abhängigkeit von der Obotritia (die Beteiligungsfirma von Rolf Elgeti/Anm. d. Red.) ist nicht von der Hand zu weisen“, räumte Marien ein.
Hochverschuldet: Hansa Rostock kann sich das Ostseestadion nicht mehr leisten
Für den finanziell angeschlagenen Verein, der das Stadion Ende der neunziger Jahre für den symbolischen Preis von einem Euro erworben hatte, wäre ein Verkauf an die Stadt ein Glücksfall. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ist ein Verkaufspreis von 12,17 Millionen Euro im Gespräch. Zusätzlich soll das Land für Sanierungsmaßnahmen Mittel in Höhe von 14 Millionen Euro bereitstellen. Im Gegenzug wird Hansa für die Nutzung des Ostseestadions eine jährliche Miete an die Stadt entrichten.
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Die Rostocker Bürgerschaft steht dem Vorhaben grundsätzlich offen gegenüber, müsste dem Kauf, der letztlich durch Steuergelder finanziert würde, aber noch zustimmen. Ob die Verhandlungspartner bis Ende November eine Einigung erzielen können, bleibt offen. „Ich kann nicht in die Kristallkugel schauen, ob uns das gelingt. Wenn wir ein, zwei Schleifen mehr drehen müssen, werden wir eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen“, betonte Marien. (dpa/seb)