Gegen neuen Arbeitgeber BVB: Für Gladbach-Trainer Rose „keine schwierige Konstellation“
Fünf Spiele lang wartet Gladbach schon auf einen Sieg, droht in der aktuellen Krise seine Saisonziele zu verfehlen. Der Druck auf Trainer Marco Rose ist vor dem Pokal-Duell gegen seinen künftigen Arbeitgeber Borussia Dortmund gestiegen. Auf eine Reporter-Frage reagierte Rose entsprechend gereizt.
Borussia Dortmund – war da was? „Es ist überhaupt keine schwierige Konstellation für mich“, behauptete Marco Rose. Dass der Trainer von Borussia Mönchengladbach im Pokal-Viertelfinale am Dienstag (20.45 Uhr/ARD und Sky) ausgerechnet gegen seinen künftigen Arbeitgeber die Trendwende schaffen muss, sei „null schwierig für mich“, sagte Rose. Aber auch er wusste: „Das Spiel gegen den BVB ist von einer immensen Wichtigkeit.“
Gladbach-Trainer Rose greift Reporter an: „Meinst du die Frage ernst?“
Nur im Pokal kann Rose noch für einen versöhnlichen, vielleicht ja sogar ruhmreichen Abschied aus Gladbach sorgen. Das 2:3 (2:0) bei RB Leipzig war das fünfte Ligaspiel in Folge ohne Sieg, die Europacup-Plätze sind vorerst außer Reichweite. Und in der Champions League benötigen die Fohlen nach dem 0:2 im Achtelfinal-Hinspiel gegen Manchester City ein kleines Fußball-Wunder. Bei einem Pokal-Aus ausgerechnet in Dortmund dürfte der Druck auf Rose nochmal enorm steigen.
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Schon jetzt ist die Situation angespannt, das zeigen auch Roses dünnhäutige Reaktionen. Auf die Frage eines Reporters, ob sechs Wechsel in der Startelf gegen Leipzig angesichts der großen Belastungen vielleicht zu wenig gewesen seien, reagierte der 44-Jährige zuerst mit einem süffisanten Schmunzeln und dann mit einer patzigen Antwort: „Meinst du die Frage jetzt ernst? Ich bin vor vier Wochen nach dem Spiel gegen Köln, als wir auch rotiert haben, dafür fast schon an die Wand genagelt worden, weil es zu viele Wechsel waren.“
Trotz 2:0-Führung: Gladbach verliert spät in Leipzig
Gegen Leipzig fehlte den Gladbachern nach einer ordentlichen ersten Halbzeit mit einer schmeichelhaften 2:0-Führung durch Tore von Jonas Hofmann (6., Foulelfmeter) und Marcus Thuram (19.) am Ende die Kraft, um die wuchtigen Leipziger Angriffswellen zu überstehen. „Wir waren im Dauerstress und hatten keine Entlastung mehr“, sagte Torhüter Yann Sommer.
Der bevorstehende Wechsel des Trainers sei kein Grund für die aktuelle Krise, betonten die Spieler. „Das ist abgehakt“, versicherte Sommer, und Nationalspieler Hofmann ergänzte: „Das Thema kann man auch mal beiseitelegen. Wir haben alle darüber gesprochen, wir wissen, dass der Trainer bis zum Schluss alles für uns gibt.“
Marco Rose trifft im Pokal mit Gladbach auf seinen neuen Arbeitgeber BVB
Auch bei der Rückkehr in seine Heimatstadt coachte Rose engagiert an der Seitenlinie, nach dem späten Gegentreffer zum 2:3 durch Alexander Sörloth (90.+3) legte er sich sogar mit Schiedsrichter Manuel Gräfe an. Doch nach einem kurzen Videostudium in der Kabine gab Rose zu, „dass man das Tor so laufen lassen kann“.
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Dennoch ärgerte sich Rose über den spät verlorenen Punkt, „den hätten wir uns aufgrund der kämpferischen Leistung verdient gehabt“. Ein Punkt hätte vor dem Duell gegen seinen künftigen Klub auch wenig Brisanz genommen. Jetzt steht Rose erst recht im Fokus – ob er will oder nicht. (sid/mp)