• Ex-Politiker und DOSB-Vizepräsident Michael Vesper ist mittlerweile Präsident der deutschen Galopper.
  • Foto: picture alliance / Bernd Thissen

Geisterrennen in Köln: Vesper will mit seinem Sport die Fußballer überholen

Köln –

Die Fußballer machen Druck, wollen so schnell es geht wieder Spiele in der 1. und 2. Bundesliga veranstalten. Doch die von der DFL-Taskforce vorgeschlagenen Grundlagen und Richtlinien müssen noch von der Politik abgesegnet werden. Ob es mit einem Start von Geisterspielen ab 9. Mai wirklich klappt, ist fraglich.

Ein anderer Verband scheint da schon weiter. Der deutsche Galopprennsport plant den Start von Geisterrennen ab dem 4. Mai in Dortmund. Es wäre der erste Sport, der nach Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland wieder unter Wettkampfbedingungen stattfinden würde.

Sport in der Corona-Pandemie: Überholen die Galopper den Fußball?

Treiber ist Galoppverbands-Boss Michael Vesper (68, früher Grünen-Politiker und Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes) aus Köln. „Wir sind mit den Landesregierungen und Kommunen in intensiven Gesprächen und gehen davon aus, dass es an diesem 4. Mai mit einem Renntag in Dortmund losgehen kann“, erklärte Verbandspräsident Vesper am Donnerstag.

Nach dem Start in Dortmund geht es auf anderen Rennbahnen weiter zwischen Dienstag und Freitag weiter.

Galopprenntage auch abends unter der Woche geplant

Vesper: „Das Programm soll dann gleich an den Tagen danach in Hannover, Mannheim und Köln fortgesetzt werden. Bei Renntagen ohne Publikum ist es ja egal, wann sie stattfinden.“

Das könnte also auch unter der Woche sein.

Der Kölner Rennvereinspräsident Eckhard Sauren (48) sagte uns schon vor einigen Tagen, dass weniger Renntage durchgeführt werden sollen, dafür mit mehr Rennen.

Auf den Rennbahnen sollen sich dann nur 130 Menschen aufhalten, um alle Sicherheitsaspekte in Corona-Zeiten berücksichtigen zu können.

Die Frage, ob das Saisonhighlight in Hamburg, das Derby, Anfang Juli als Geisterrennen durchgeführt werden kann, wird noch geklärt. Auch eine Verschiebung in den September wird derzeit noch diskutiert.

Hintergrund des Plans: Der Rennsport generiert einen Großteil seiner Einnahmen über Wettumsätze. Finden Rennen statt, kann darauf wieder gewettet werden, und so fließt zumindest wieder frisches Geld in die Szene.

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An den Ausfällen hat der Galoppsport bisher schon richtig zu knabbern. Die Zuschauereinnahmen fallen gänzlich weg, ebenso die Gastro-Einnahmen. Die Gastronomie auf der Rennbahn in Köln-Weidenpesch wird beispielsweise insolvent gehen, sagte Sauren uns.  

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