„Großes Vertrauen“: Ex-HSV-Sportchef Peter Knäbel soll Schalke als Boss wieder aufbauen
Nach der Absage des heiß umworbenen Ralf Rangnick hat Schalke 04 nun einen neuen Sportvorstand gefunden. Der ehemalige HSV-Sportchef Peter Knäbel wurde bei den Königsblauen am Dienstag einstimmig zum neuen Boss gewählt. Seine Hauptaufgabe: Die Planung für die 2. Liga und den Wiederaufstieg.
Der 54-Jährige war schon zuvor bei Schalke aktiv, ist also eine interne Lösung auf den Posten. Zuvor übte er den Posten des „Technischen Direktor Nachwuchs und Entwicklung“ aus. Nach dem Aus von Jochen Schneider hatte er dessen Aufgaben bereits interimsmäßig übernommen.
Ex-HSV-Sportchef Peter Knäbel ist neuer Sportvorstand bei Schalke 04
Bei den Schalkern freut man sich über den Einsatz Knäbels, seine Arbeit sei „geprägt von strategischem Denken und einer klaren Handschrift“ und habe dies bereits in seiner Zeit bei Schalke unter Beweis gestellt, sagte Dr. Jens Buchta, Vorsitzender des Kontrollgremiums. „Wir haben großes Vertrauen, dass er den Umbau der Lizenzspielerabteilung erfolgreich leiten wird.
Knäbel selbst freut sich auch schon auf seine neuen Aufgaben: „Zusammen mit meinem Team will ich nun alles dafür tun, dass wir unsere Kräfte bündeln, um gemeinsam eine erfolgreichere Zukunft von Schalke 04 zu gestalten. Erste wichtige Schritte auf diesem Weg sind wir in den vergangenen Wochen bereits gegangen.“
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Der Umbau des Kaders für eine erfolgreiche Zukunft und die (sehr wahrscheinliche) Zeit in der Zweiten Liga stellt eine ziemliche Monster-Aufgabe dar, die gesamte Mannschaft muss umgebaut werden.
Daher schauen sich die Schalker auch jetzt schon nach Alternativen um. Und sind offenbar bereits schon auf einen bekannten Stürmer gestoßen: Simon Terodde soll eine Option bei S04 sein. Wie die „Sport Bild“ berichtet, steht der 33-Jährige auf der Liste des abgeschlagenen Bundesliga-Schlusslichts. Kontakt soll es sogar auch schon zu Teroddes Umfeld gegeben haben.
Will Schalke-Boss Knäbel HSV-Stürmer Terodde holen?
Terodde (Vertrag läuft aus) selbst reize es zudem, nach dem 1. FC Köln, VfB Stuttgart, und nun vielleicht dem HSV den nächsten Traditionsklub in die Bundesliga zurückzuschießen. Dazu könnte er den ewigen Rekordtorschützen der Zweite Liga, Dietmar Schatzschneider, dann einholen. Nur noch 16 Treffer fehlen Terodde dazu.
Der HSV-Torjäger sagte bei seinem Trainings-Comeback am Mittwoch auf Nachfrage: „Es wird immer viel geschrieben, wenn bei einem Spieler der Vertrag ausläuft. Ich freue mich jetzt auf einen heißen April. Alles andere interessiert mich gerade nicht.“
Er habe in der Corona-Quarantäne gemerkt, dass er noch sehr lange Fußball spielen wolle.
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Vor seinen drei Jahren bei den Schalkern war Knäbel bereits selbst beim HSV in der Position des „Direktor Profifußball“ von 2014 bis 2016 aktiv. Er leitete auch einige Einheiten eines Perspektivtrainings für die Sichtung von U17- bis U23-Talenten.
Peter Knäbel: Beim HSV durch Rucksack-Affäre bekannt geworden
Während der Saison 2014/2015 übernahm er sogar interimsweise das Amt des Cheftrainers für zwei Spiele bei den Hanseaten. Nach zwei Niederlagen kehrte er allerdings auf seinen alten Posten zurück. Bruno Labbadia übernahm und rettete den HSV noch.
Bundesweit „bekannt“ wurde Knäbel damals in seiner Zeit als HSV-Direktor durch die „Rucksack-Affäre“. Im August 2015 wurde ihm ein Rucksack mit streng vertraulichen Unterlagen geklaut.
Scouting-Berichte, HSV-Gehaltslisten und weitere wichtige Dokumente waren weg. Der Rucksack mit samt den Unterlagen wurden im Jenischpark gefunden und an den Verein zurückgegeben. Zwar bekam er weiterhin das Vertrauen des Vorstands, sein Vertrag wurde damals trotzdem 2016 aufgelöst.