„Halt’s Maul“: Bayern-Fans kontern Beleidigungen von Kult-Trainer

München –

Diese Antwort hat nicht lange auf sich warten lassen. Die Bayern-Fans konterten beim Heimspiel gegen RB Leipzig die Beleidigung von Ewald Lienen (66). Der ehemalige Trainer und mittlerweile Technische Direktor des FC St. Pauli hatte bei einem Vortrag vor Führungskräften aus der Wirtschaft heftig gegen die Anhänger des Rekordmeisters ausgeteilt. 

„Das sind alles diese Leute, die ihre frühkindliche Deprivation durch ein wöchentliches Erfolgserlebnis kompensieren müssen“, hatte Lienen gesagt. Der durchschnittliche Bayern-Fan brauche das. „Du wirst FCB-Fan, weil du das Risiko nicht eingehen willst, wie beim HSV oder bei uns, mal ein Spiel zu verlieren.“

Fans des FC Bayern mit Plakat: „Halt’s Maul, Ewald!“

Das ließen sich die Anhänger der Münchner nicht gefallen und reagierten nun mit einem Banner auf die Stänkerei. „Und wem’s als Kind zu gut ging, wechselt zu nem Scheiß-Verein wie 1860! Halt’s Maul, Ewald“, schrieben die FCB-Fans auf das Plakat.

Damit spielen die Ultras auf die Zeit Lienens beim Stadtrivalen TSV 1860 München an. Von 2009 bis 2010 stand dieser bei den Löwen an der Seitenlinie.

Auch Staatsministerin Dorothee Bär wird angegriffen

Doch Ewald Lienen war nicht das einzige Opfer der Fan-Anfeindungen. Auch die Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung Dorothee Bär (CSU) wurde angegriffen. Die 41-Jährige ist Mitglied des Verwaltungsbeirates des FC Bayern und hatte unter der Woche Thomas Kemmerich (FDP) zur Wahl zum thüringischen Ministerpräsidenten per Tweet gratuliert.

Hier lesen Sie mehr: Thomas Müller zurück in die Nationalmannschaft? Das sagt Joachim Löw dazu.

Wenig später löschte sie ihren Tweet und bezeichnete ihn als Fehler, doch den Unmut der Bayern-Fans hatte sie damit schon auf sich gezogen. „Die Problem-BÄRin zum Abschuss freigeben. Schleich di aus unserm Verein!“, hieß es auf einem weiteren Spruchband in der Südkurve. (eha)