Einlauf der Hamburg Sea Devils ins Volksparkstadion
  • Die Hamburg Sea Devils sind in dieser Saison heimatlos.
  • Foto: IMAGO/Foot Bowl

Football-Farce! Hannover 96 erteilt Hamburg Sea Devils Stadionverbot

Die Zusammerarbeit zwischen Hannover 96 und den Hamburg Sea Devils aus der European Football League (ELF) ist endgültig zu einer Farce geworden. Der Fußball-Zweitligist hat den Seeteufeln, die wie vereinbart ein zweites „Heimspiel“ in der Heinz-von-Heiden-Arena austragen wollten, jetzt ein Stadionverbot erteilt!

Was war passiert? Am 28. Juli empfingen die Seeteufel Frankfurt Galaxy vor 9000 Fans in Hannover – und hinterließen einen ramponierten Rasen. Beim folgenden ersten 96-Heimspiel der Saison gegen Regensburg waren die Schäden deutlich zu sehen, zudem die blaue Farbe, mit der die Footballer das Spielfeld besprüht hatten (für Logos etc.).

Entsprechend empört fielen die Reaktionen (Trainer Stefan Leitl: „Der Platz ist im Arsch!“) der Fußballer aus, die allerdings hätten wissen müssen, was so ein Football-Spiel für Folgen hat. Zumal auch die zweite Mannschaft, die in der 3. Liga spielt, ihre Heimspiele in der WM-Arena von 2006 austrägt, war schnell klar: Die zweite vereinbarte Hamburger ELF-Partie in Hannover kann keinesfalls im großen Stadion stattfinden. 96 empfängt schließlich am 23. August den HSV zum ausverkauften Zweitliga-Nordkracher.

Hamburg Sea Devils müssen im kleinen Eilenriedestadion spielen

Und so müssen die Sea Devils am kommenden Sonntag (18. August, 16.25 Uhr) gegen die Cologne Centurions ins Eilenriedestadion ausweichen, dem nur 2500 Zuschauer fassenden Platz des 96-Nachwuchses.

Hannovers Sportdirektor Marcus Mann sagte dazu: „Dass es rund um das erste Spiel alles andere als optimal lief, konnten im Nachgang ja alle sehen, die bei unserem Heimauftakt gegen Regensburg in der Arena waren. Das haben wir im Austausch mit den Verantwortlichen der Sea Devils thematisiert und schließlich mit der Verlegung ins Eilenriedestadion eine gute gemeinsame Lösung gefunden.“

Das sehen viele Football-Fans anders, in den sozialen Medien gibt es viel Kritik am spontanen Umzug. Die nicht gerade billigen Tickets behalten nämlich ihre Gültigkeit (sind aber kostenlos stornierbar). Und: Da hätte man ja doch wieder in Hamburg in Vicky-Stadion an der Hoheluft spielen können, wo deutlich mehr Fans reinpassen…

Fans sauer auf die Hamburg Sea Devils

„Wir verstehen die Bedenken der Verantwortlichen von Hannover 96. Daher haben wir im Sinne des Sports entschieden und dem kurzfristigen Umzug zugestimmt. Das Verhältnis ist sehr positiv und in der Zukunft sind weitere Auftritte in Hannover nicht ausgeschlossen“, sagte Mark Weitz, General Manager und Geschäftsführer der Sea Devils.

An der Kapazität des kleinen 96-Stadions ist zu erkennen, dass das Interesse an dem ELF-Spiel ohnehin gering ist und die große Arena gähnend leer gewesen wäre. Kein Wunder: Die Seeteufel, einst ein Spitzenteam der Liga, spielen eine schwache Saison, haben die letzten sieben Spiele alle verloren und werden die Playoffs klar verpassen. Zuletzt gab es zwei Klatschen, 2:51 und 9:52!

Seeteufel haben in der ELF sieben Mal in Folge verloren

Das einzige Spiel in Hamburg dieser Saison verfolgten Mitte Juli offiziell 25.000 Zuschauer im Volksparkstadion, es war ein 23:61 gegen Meister Rhein Fire. Besucher des Spiels wunderten sich dabei über die hohe angegebene Zahl an Fans, das HSV-Stadion wirkte deutlich leerer.

Mit der Hannover-Farce ist nun ein neuer Tiefpunkt erreicht. Die Saison endet für die Hamburger, die in der Hansestadt keine für Football geeignete Spielstätte haben und auch schon nach Bremen und Lübeck ausgewichen sind, am 24. August – mit einem Heimspiel in Kroatien…

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