Warum die Sea Devils von einer HSV-Relegation profitieren würden
Nach zwei Vize-Meisterschaften erfinden sich die Hamburg Sea Devils in ihrem dritten Jahr in vielen Bereichen neu. Das nun jüngste Team der European League of Football (ELF) wird von einem 25-jährigen Texaner angeführt: Quarterback Preston Haire scheint für diese Rolle prädestiniert.
„Everything is bigger in Texas.“ So sagt man es über den mit einer Fläche von 695.000 Quadratkilometern (nach Alaska) zweitgrößten Bundesstaat der USA. Entsprechend muss sich Haire, der seit einer Woche in Farmsen-Berne wohnt, noch an gewisse Dinge wie öffentlichen Nahverkehr oder das Fahrrad als Auto-Alternative gewöhnen. „Ich liebe es. Es ist, wie frischen Wind einzuatmen“, sagt der US-Spielmacher, der schon „Moin“ sagt und Franzbrötchen mag.
Preston Haire ist der neue Anführer der Hamburg Sea Devils
Etwas tiefer ins Hamburger Stadtleben wird Haire am Freitagabend einsteigen – der HSV hat ihn sowie die anderen US-Spieler zum Heimspiel gegen Paderborn eingeladen. Ins Volksparkstadion, in dem die Sea Devils am 11. Juni vor rund 30.000 Fans gegen Rhein Fire spielen werden. „Das Stadion sieht von außen schon gigantisch aus. Ich bin sehr gespannt auf die Atmosphäre.“
Sollte der HSV die Relegation erreichen (Rückspiel in Hamburg wäre am 5. Juni), kämen die Sea Devils übrigens wegen der Metallica-Konzerte Ende Mai im Volkspark in den Genuss eines neuen Rasens. „Wir wünschen dem HSV aber natürlich den direkten Aufstieg”, so Seeteufel-Boss Max Paatz, der aber natürlich nichts gegen ein frisches Geläuf hätte.
Kommt der HSV in die Relegation, wird der Rasen getauscht
Quarterback Haire betont derweil, das Drumherum sei wie Sightseeing alles nur am Rande interessant. „Ich bin nicht zum Urlaub hier. Ich will mein Wissen an die lokalen Spieler weitergeben und natürlich am Ende den Titel gewinnen.“ Erfahrungen auf dem höchsten Level konnte er bereits bei einem Probetraining beim NFL-Klub New Orleans Saints sowie dank persönlicher Tipps von Superstar Patrick Mahomes (Kansas City) sammeln.
Nach dem Abgang diverser Führungsspieler wie Ex-NFL-Profi Kasim Edebali (Karriereende) und der deutlichen Verjüngung des Kaders wird Haire als Leader gebraucht. Er ist bereit. „Ich will alle um mich herum besser machen, jeden Tag.“