Hamburger Boxer: Daumen kaputt, Harutyunyan siegt: „Jetzt bin ich bereit für eine WM!“
Im Schnelldurchgang hat der Hamburger Artem Harutyunyan die nächste Etappe auf seinem Weg nach oben bewältigt und sieht sich nach dem gemeinsamen Kampfabend der Box-Ställe Universum und Sauerland in der Hansestadt reif für einen WM-Kampf.
Das Publikum im „Work-Your-Champ“-Gym an der Großen Elbstraße hatte Lust auf mehr, doch Miguel Cesario Antin hatte im wahrsten Sinne des Wortes die Schnauze voll.
In der Pause vor der fünften Runde gab der Argentinier, der zuvor schwere Treffer kassiert hatte in seiner Ecke auf. Technischer Knockout.
Artem Harutyunyan siegt mit verletztem Daumen
„Jetzt bin ich bereit für einen WM-Kampf“, sagte Superleichtgewichtler Harutyunyan, der sich auch von einer im Kampf erlittenen Daumenverletzung nicht hatte bremsen lassen. „Ich habe es mir nicht anmerken lassen.“
Durch seinen neunten Sieg im neunten Profikampf verteidigte der 29-Jährige seinen Titel als IBO-International Champion und will so schnell wie möglich IBO-Weltmeister Nicolas Ponce, ebenfalls Argentinier, herausfordern. Die aufstrebende IBO ist hinter WBC, WBO, WBA und IBF der fünftwichtigste Weltverband im Boxen.
Universum- Boxstall und ZDF planen nächsten Kampf in Hamburg
Ob Universum-Zugpferd Harutyunyan schon beim nächsten Kampfabend am 4. April in Hamburg (ZDF überträgt) gegen Ponce antritt oder dann noch einen WM-Ausscheidungskampf bestreiten muss, steht noch nicht fest.
Laut Harutyunyans Promoter Ismail Özen-Otto wird sich das in den nächsten Tagen klären. Der Ehemann von Milliarden-Erbin Janina Otto steht mit dem Ponce-Lager und der IBO in Verhandlungen.
Ismail Özen-Otto verhandelt über WM-Duell mit Nicolas Ponce
Auch Abass Baraou (25) ist seinem Ziel, um Titel zu boxen, einen Schritt näher gekommen. Im zweiten Hauptkampf des Abends besiegte der Halbmittelgewichtler aus dem Sauerland-Stall den Mexikaner Abraham Juarez (23) durch technischen Knockout.
Kurios: Genau wie der Gegner von Harutyunyan gab auch Juarez nach der vierten Runde auf.
Abass Baraou: Macht er mit Ulli Wegner weiter?
Baraou hatte in dem Kampf ohne seinen Trainer Ulli Wegner auskommen müssen, der sich im Dezember einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen hatte und sich noch in der Reha befindet. Bei seinem Kampf in Hamburg wurde er von Harutyunyans Trainer Artur Grigorian betreut.
Mit welchem Trainer Baraou künftig zusammenarbeiten wird, steht noch nicht fest. Der Oberhausener will das in den kommenden Wochen entscheiden.