• Was für ein bärenstarker Auftritt von Johannes Bitter! Der Keeper (l.) brachte die Österreicher mit seinen Paraden zur Verzweiflung.
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34:22 gegen Österreich: Riesig! Ex-HSV-Keeper Bitter überragt bei deutschem EM-Sieg

Spiel gewonnen, Charakter gezeigt, das neue „Zielchen“ erreicht. Deutschlands Handballer haben das prestigeträchtige Duell gegen den kleinen Bruder gewonnen. Mit einem verdienten 34:22 (16:13)-Sieg gegen Co-Gastgeber Österreich im dritten Hauptrundenspiel dieser EM vor einer stimmungsvollen Kulisse in der Wiener Stadthalle qualifizierte sich das DHB-Team vorzeitig für das Spiel um Platz fünf im Endrunden-Spielort Stockholm. Überragender Rückhalt: Keeper-Riese Johannes Bitter.

Die deutsche Mannschaft, Bundestrainer Christian Prokop und die Führungsriege des DHB können erst einmal durchatmen. Der Druck nach dem vorzeitig verpassten Halbfinale war immens. Sowohl Team als auch Coach standen und stehen unter besonderer Beobachtung.

DHB-Vize Hanning: „Wollen weiter zur Weltspitze gehören!“

„Es ist ein Schlüsselspiel für den deutschen Handball“, hatte DHB-Vize Bob Hanning kurz vor dem Anpfiff die Bedeutung der Partie betont. „Wir wollen weiter zur Weltspitze gehören, und da sind mit Sicherheit die Mannschaft und der Trainer gefordert, nicht nur der Trainer.“ Aber eben auch der Trainer.

Bei einer Niederlage wäre es für Prokop verdammt eng geworden. Der Sieg darf ihn durchatmen lassen, aber sein Verbleib nach Abschluss der angekündigten Analyse nach dem Turnier ist nach MOPO-Informationen dennoch nicht gesichert. Prokop hat dafür wenig Verständnis, sagte in der ARD: „Das ist eigentlich ein Unding. Wenn man gegen Kroatien so einen Fight abliefert und unglücklich verliert, dann ist es schon sehr bitter, so etwas zu hören.“

DHB-Auswahl überzeugt bei Sieg gegen Österreich

Gegen den „kleinen Bruder“ lieferte seine Mannschaft jedoch nach anfänglichen Problemen und einem frühen Rückstand eine überzeugende Leistung ab. Die Wende brachte die Einwechslung von Torhüter Johannes Bitter für Andreas Wolff nach 15 Minuten. Bis zur Halbzeit parierte der in Hamburg lebende 2,05-Meter-Hüne sieben Würfe, so dass der Favorit von 7:9 über 10:10 (20.) auf 16:12 (29.) und nach der Pause auf 23:16 (40.) davonziehen konnte.

Die 3000 deutschen Fans feierten Bitter (13 Paraden) mehrfach mit „Jogi, Jogi“-Rufen. Und sangen schon Minuten vor dem Ende „Oh, wie ist das schön“. Der Keeper war sichtlich gerührt, erklärte: „Das Gefühl ist einfach wunderschön. Ich denke, man sieht, dass es mir gerade wahnsinnig viel Spaß macht.“

Mittwoch gegen Tschechien geht es um nichts mehr

Im letzten Hauptrundenspiel geht es für Deutschland am Mittwoch gegen Tschechien (20.30 Uhr, live im ZDF) um gar nichts mehr. Das gleiche gilt für die anderen Partien der Gruppe I, denn Kroatien und Spanien haben sich bereits am Montag für das Halbfinale am Freitag in Stockholm qualifiziert.

Das Spiel der Deutschen um Platz fünf steigt am Sonnabend in der schwedischen Metropole. Der Gegner steht noch nicht fest.

Tore Deutschland: Kastening (6), Reichmann (5/5), Pekeler (4), Kohlbacher (4), Böhm (3), Weber (3), Gensheimer (2), Golla (2), Häfner (2), Schmidt (1), Drux (1), Zieker (1)

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