Niklas Weller in Kiel
  • HSVH-Kapitän Niklas Weller war nach der Klatsche in Kiel angefressen.
  • Foto: imago/Claus Bergmann

28:40 gegen Kiel: Wie gehen Hamburgs Handballer mit der Rekord-Pleite um?

Gut, dass es für 40 Gegentore auch nur zwei Minuspunkte gibt und nicht noch Strafzähler. Die Rekord-Klatsche bei Rekordmeister THW Kiel wurmte Hamburgs Handballer, aber sie trugen das 28:40 (14:21) gegen übermächtige „Zebras” mit Fassung. Von Verunsicherung oder Selbstzweifeln war nach der höchsten Niederlage des HSVH in der Bundesliga nichts zu spüren. Kann das Team die Abreibung so einfach wegstecken?

Viel Zeit, sich über die dritte klare Niederlage im dritten Erstliga-Duell mit dem THW zu grämen oder den Kopf zu zerbrechen, haben die Hamburger ohnehin nicht. Schon am Donnerstag tritt der HSVH erneut auswärts bei Hannover-Burgdorf an und will ein anderes Gesicht zeigen als am Sonntag in der Kieler Wunderino Arena, wo die Gäste nur in den ersten 15 Minuten gut mithalten konnten.

Handball: Weller sieht HSV Hamburg auf dem richtigen Weg

„Ich ärgere mich natürlich maßlos”, bekannte Kreisläufer und Kapitän Niklas Weller, bester Hamburger im kleinen Derby, angesichts der 12-Tore-Packung. „Aber es nützt ja nichts, mich stundenlang aufzuregen.”


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Für den erst 2021 aufgestiegenen HSVH ist der THW nach wie vor eine Nummer zu groß. Die Hamburger, die sich vorgenommen hatten, dem Favoriten anders als in den beiden Duellen zuvor so lange wie möglich Paroli zu bieten und richtig zu fordern, waren auch an diesem Tag chancenlos und früh geschlagen. Von einem Rückschritt nach zuvor drei Siegen in Serie wollte Weller aber nichts wissen. „Ein Rückschritt ist es nicht”, so der 29-Jährige: „Wir haben einen Schuss vor den Bug bekommen, dass das von uns zu wenig war. Das war ein Warnschuss.”

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Besonders wurmte Weller die Spielweise in der zweiten Halbzeit. „Da fangen wir wieder an, ängstlich zu spielen”, monierte er. „Es ärgert mich, dass wir da zu viele Fehler machen und uns vorne nicht trauen, das zu spielen, was wir können.” Man dürfe nach einem Spiel, noch dazu in Kiel, aber „jetzt auch nicht alles schlechtreden. Wir müssen daraus lernen.”

Nüchtern und äußerlich gelassen ordnete Keeper-Riese Johannes Bitter (fünf Paraden, THW-Torwart Niklas Landin 17) die Klatsche ein. Kiel habe „ein tolles Spiel gemacht und einen tollen Kader, dem wir aktuell nicht standhalten können”, sagte er. „Es war klar, dass es mega-schwer wird. Wir fokussieren uns auf Hannover. Das ist ein Spiel, das wir offen gestalten wollen. Da sind wir ganz sicher nicht Favorit, aber das wird eher auf Augenhöhe sein.” Dann wird sich zeigen, ob der HSVH die Kiel-Klatsche verdaut hat.

Tore HSVH: Mortensen (7/2), Weller (7), Andersen (6), Valiullin (4), Baijens (2), Lassen (2)

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