Hamburger Handball-Profi kündigt Karriere-Ende an
Die Zwangspause hat ein Ende. Nach seiner Zwei-Spiele-Sperre gibt Tobias Schimmelbauer am Sonntag sein Comeback. Es trifft sich gut, dass der Abwehrspezialist des HSV Hamburg gegen seinen früheren Verein TVB Stuttgart wieder ran darf. Auch seine Zukunftsplanungen sind abgeschlossen, wie er der MOPO verrät.
Die Wogen haben sich längst geglättet und für Schimmelbauer ist die Sache abgehakt. „Es ist gut, dass ich wieder spielen kann“, sagt der 35-Jährige, der Anfang März bei der 32:34-Niederlage in Flensburg Gegenspieler Magnus Röd mit dem Ellenbogen heftig im Gesicht erwischt und erst die Rote und dann die Blaue Karte gesehen hatte.
Magnus Röd hatte Tobias Schimmelbauer ein absichtliches Foul unterstellt
Absicht hatte Röd dem Hamburger, der für seine harte Spielweise bekannt und durchaus auch berüchtigt ist, nach dem Spiel unterstellt. „Ich weiß, was ich getan habe und was nicht“, sagt Schimmelbauer. „Ich habe ihn im Eifer des Gefechts blöd getroffen. Das tut mir leid. Es war keine Absicht und das habe ich Röd auch gesagt. Ich bin kein unfairer Spieler. Ich kann in den Spiegel schauen.“ Und nach vorn.
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Schimmelbauers Tage in der Bundesliga neigen sich dem Ende entgegen. Der Countdown läuft. Klingt dramatischer, als er es selbst empfindet, ist aber Fakt.
Erstmals spricht der 1,99-Meter-Hüne, dessen Vertrag ausläuft und der vom HSVH nach vier Jahren Vereinszugehörigkeit kein neues Angebot erhalten hatte, über seine Zukunft. „Im Sommer ist nach 16 Jahren als Profi Schluss.“
Schimmelbauer wird Mode-Manager – und stattet den HSVH damit aus
Wehmut verspüre er angesichts des nahen Karriereendes noch nicht, versichert „Schimmel“, wie er im Team gerufen wird. „Ich freue mich einfach auf die letzten Spiele mit meiner Mannschaft. Es macht gerade extrem viel Spaß bei uns.“
Der Plan für die Zeit danach steht. Schimmelbauer geht zurück in die Heimat, die Rhein-Main-Region. „Ich werde Projektmanager bei einer Modemarke“, verrät der gebürtige Wiesbadener. Das Unternehmen heißt „Kleinigkeit“, stattet unter anderem Eintracht Frankfurt und Mainz 05 mit Kleidung für Auswärtsreisen aus – und auch die Handballer des HSVH. Der Kontakt kam über Schimmelbauer zustande. Einer seiner besten Kumpels ist Gründer der Firma. „Ich freue mich auf die neue Aufgabe.“
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Sein Ziel für den Saison- und Karriereendspurt? „Keine Blaue Karte mehr!“, sagt Schimmelbauer und lacht laut. „Im Ernst: Ich möchte mit der Mannschaft unseren tollen Lauf durchziehen und so weit oben wie möglich landen.“ Angesichts des derzeitigen siebten Platzes deutet alles auf die beste Endplatzierung in seiner langen Laufbahn hin. Es wäre ein krönender Abschluss.