Hamburgs Handballer heiß auf die Weihnachts-Hölle
Zwei Tage vor Weihnachten müssen Hamburgs Handballer durch die Hölle gehen. Im Achtelfinale des DHB-Pokals tritt der HSVH am Donnerstagabend bei der SG Flensburg-Handewitt in der berüchtigten „Hölle Nord“ an (19 Uhr/live bei Sportdeutschland.tv). Der Außenseiter will dem dreimaligen Deutschen Meister und viermaligen Pokalsieger einen heißen Kampf liefern – und hegt heimliche Hoffnungen auf eine Überraschung.
Schwerer hätte es nicht kommen können für die Hamburger in der Runde der letzten 16 als die Aufgabe an der deutsch-dänischen Grenze bei den extrem heimstarken Flensburgern, die noch dazu mit frischem Rückenwind aus dem furiosen 36:23-Derbysieg gegen Erzrivale THW Kiel vor vier Tagen in die Partie an gleicher Stelle gehen.
HSV Hamburg: Leif Tissier freut sich auf Pokalspiel in Flensburg
Für Leif Tissier allerdings ist die Paarung trotz der enorm hohen Hürde auch ein kleines Geschenk kurz vor dem Fest – und ein nachträgliches zu seinem 23. Geburtstag am 17. Dezember. Aufgrund mehrerer Verletzungen sind dem Spielmacher nämlich seit dem Bundesliga-Aufstieg des HSVH bislang die größten Auswärts-Highlights in Flensburg und Kiel verwehrt geblieben, was ihn mächtig gewurmt hat. Jetzt aber!
„Ich freue mich riesig auf das Spiel“, sagt Tissier vor seiner späten Premiere in der Flens-Arena zur MOPO. Der Pokal macht es möglich. „Das ist richtig geil.“
Für die Gastgeber, die nach einer schwierigen Hinrunde in der Liga schon zehn Minuspunkte auf dem Konto und trotz des Derby-Rekordsieges in der Meisterschaft fünf Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Berlin und Magdeburg sowie vier Zähler auf Kiel haben, ist die Titelchance im DHB-Pokal am größten – wo es die Flensburger seit 2017 nicht mehr ins Final Four geschafft haben. An Motivation wird es der SG nicht mangeln.
Die Hamburger, bei denen Casper Mortensen wieder an Bord ist (fehlte beim Sieg in Stuttgart wegen der Geburt seines Sohnes), denken jedoch nicht daran, schon vor Anpfiff die Segel zu streichen. Sie hoffen auch darauf, dass es beim klaren Favoriten nach dem emotionsgeladenen Derby einen nicht untypischen Spannungsverlust geben könnte.
HSV Hamburg: Dominik Axmann verlängert Vertrag bis 2025
„Wenn bei uns alles passt“, sagt Tissier, „dann ist kurz vor Weihnachten vielleicht was drin für uns.“ Man muss an seine Chance glauben, sonst hat man von vornherein keine.
Viele weitere Chancen erhält Rückraumspieler Dominik Axmann. Der HSVH hat den Vertrag mit dem 23-Jährigen vorzeitig um zwei Jahre bis 2025 verlängert. „Ich bin überzeugt, dass Hamburg für mich in den kommenden Jahren die beste Option ist“, so Axmann.