Hamburgs Handballer in Solingen: Wo für Toto Jansen alles begann
Für den Handball Sport Verein Hamburg ist jedes Spiel ein ganz besonderes, schließlich betritt der Aufsteiger mit der Bundesliga Neuland. Trainer Torsten Jansen dagegen reist in seine Vergangenheit. Ein außergewöhnlicher Trip.
Das zweite Saisonspiel seiner Mannschaft beim Bergischen HC führt Jansen in die Halle, in der er einst seine ersten Schritte als Handballer im Herrenbereich gemacht und eine verblüffend ähnliche Aufsteiger-Geschichte erlebt und mitgestaltet hat wie rund 20 Jahre später nochmal – als Trainer des HSV Hamburg.
HSV Hamburg bestreitet erstes Erstliga-Auswärtsspiel in Solingen
„Das ist ein Weg in meine Heimat“, sagt der 44-Jährige im Gespräch mit der MOPO. „Und in meine alte Halle, an die ich viele schöne Erinnerungen habe.“ In der Klingenhalle von Solingen, zweite Heimspielstätte des BHC neben Wuppertal, hat Jansen von 1995 bis 2001 für die damalige SG Solingen gespielt.
Beim HSVH-Gegner begann für Trainer Toto Jansen die Handball-Karriere
Der im nahen Witzhelden aufgewachsene Linksaußen (seine Eltern leben dort, Bruder Achim in Solingen) war 1995 vom damaligen A-Jugend-Meister TuSEM Essen zum Drittligisten Solingen gewechselt – im Paket mit dem talentierten Rechtsaußen Florian Kehrmann und einem aufstrebenden Trainer namens Bob Hanning!
„Wir sind direkt aufgestiegen und später nochmal. Der Verein hat sich in kurzer Zeit enorm entwickelt, ähnlich wie bei uns heute“, erinnert sich Jansen, der beim HSVH als junger Trainer ein junges Team von Liga drei in die Bundesliga geführt hat. „Es gibt einige Parallelen.“
Nach mehr als 20 Jahren: HSVH-Trainer Jansen kehrt an den Ort seines Debüts zurück
In der Saison 2000/2001 feierte Jansen im SG-Trikot sein Bundesligadebüt als Spieler. Nun erlebt er in der Klingenhalle sein erstes Bundesliga-Auswärtsspiel als Trainer. „Schon lustig, wie das Leben manchmal so spielt und wohin einen die Wege führen“, sagt Jansen. „Mal gucken, wie die Halle von der Seitenlinie aussieht.“
Das Spiel am Sonntag ist ein „halbes Duell“ mit dem Ex-Klub. Der Bergische HC entstand 2006 aus der Fusion der SG Solingen und des LTV Wuppertal. Zu der Zeit war Jansen längst ein Star beim früheren HSV Handball und im Nationalteam.
Beim Bergischen HC sind Hamburgs Handballer nur Außenseiter
Mit seinem HSVH geht er als Außenseiter ins Spiel. „Der BHC hat eine routinierte, eingespielte Mannschaft“, sagt Jansen, dessen Team zum Auftakt gegen Göppingen unglücklich mit 27:28 verloren hat. „Aber wir müssen uns nicht verstecken oder ängstlich sein. Wir haben Chancen.“
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Vieles hat sich verändert an seiner früheren Wirkungsstätte. Bis auf die Klingenhalle. Und auch Jörg Föste ist noch da. Der Geschäftsführer Sport des BHC hatte Jansen einst zur SG Solingen geholt. Womit alles begann.