Niklas Weller
  • Kreisläufer Niklas Weller und der HSV Hamburg (hier beim Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen) begeistern bislang in der Bundesliga.
  • Foto: WITTERS

Hamburgs Handballer: Toller Start, aber zu wenig Zuschauer

Mit dem Rückenwind ihrer gefeierten Auswärtstour wollen Hamburgs Handballer in eigener Halle nachlegen. Als Tabellensiebter empfängt der Aufsteiger am Donnerstag die HSG Wetzlar in der Barclays Arena (19.05 Uhr). Sportlich präsentiert sich der HSVH absolut erstklassig und liegt mit fünf Punkten aus fünf Spielen deutlich über dem Soll. Für die Zuschauerzahlen gilt das leider noch nicht. Im Gegenteil.

Der jüngste Auswärts-Doppelschlag in Leipzig (27:27) und Stuttgart (34:26) hat Appetit auf noch mehr gemacht – bei den Spielern sowieso. Auch bei Hamburgs Handball- und Sport-Fans?

„Wir sind als Mannschaft auf einem guten Weg, aber jetzt müssen wir auch zusehen, dass die Halle voller wird“, betonte Keeper-Riese Johannes „Jogi“ Bitter unlängst gegenüber der MOPO.

Johannes Bitter hofft auf mehr Zuschauer für den HSV Hamburg

Für Wetzlar, auf dem Papier zugegebenermaßen kein Kracher, sind bislang 2300 Karten verkauft worden. Wenig. Vor allem: zu wenig.

Für die bis zum Heimspiel gegen Minden (17.10.) wegen Dach-Arbeiten gesperrte Sporthalle Hamburg wäre die Zahl in Ordnung, nicht aber für die Barclays Arena (13.000 Plätze). Dort braucht der HSVH 4500 Zuschauer pro Spiel, „um keine Verluste zu machen“, so Geschäftsführer Sebastian Frecke.

Beim Sensationssieg gegen die Rhein-Neckar Löwen vor elf Tagen waren es 3067 Zuschauer. Aktuell lässt der Verein mit 2G-Regelung bis zu 5000 in die Arena. Noch ist auch dieses Angebot größer als die Nachfrage. Ab November spielt der HSVH ohnehin wieder überwiegend in der Sporthalle.

Handball-Bundesliga für den HSV Hamburg „kein Selbstläufer“

Die Zurückhaltung des Publikums in der Pandemie ist bei allen Veranstaltern spürbar, der September zudem seit jeher ein schwieriger Monat für Hallensportarten.

Dennoch zeigt sich: Der Aufstieg lässt die Zuschauerzahlen nicht automatisch steigen.  „Die Bundesliga ist kein Selbstläufer“, weiß Frecke. „Wir müssen kämpfen, müssen aktiver werden, neue Wege gehen, auch präsenter in der Stadt sein.“

HSV-Spiel gegen Flensburg „zieht“, DHB-Pokal gegen Berlin nicht

Erfreulich ist, dass für den Heim-Kracher gegen Flensburg (10.10.) schon fast 4000 Tickets weg sind. „Das Spiel zieht“, freut sich Frecke.

Erschreckend ist dagegen, dass erst knapp 1000 Karten für das attraktive Pokal-Heimspiel gegen die Füchse Berlin am Mittwoch verkauft sind. Ein begeisternder und bestenfalls erfolgreicher Auftritt am Donnerstag gegen Wetzlar wäre die beste Werbung für die kommenden Heimspiele.

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