HSV Handball
  • Der HSV Hamburg steht derzeit auf dem siebten Tabellenplatz.
  • Foto: imago/Pressefoto Baumann

Hamburgs verrückter Bundesliga-Traumstart

So mancher der Hamburger Handballer, der auf die Tabelle der stärksten Liga der Welt schaut, könnte den Impuls verspüren, sich zu kneifen. Der Aufsteiger steht mit 5:5 Punkten auf Rang sieben. Dass der HSVH ein Spiel mehr als die meisten Konkurrenten absolviert hat, ändert nichts daran, dass die Mannschaft einen Traumstart hingelegt hat.

Am freien Montag konnten die Spieler einmal durchschnaufen, Kraft tanken für das kommende Heimspiel am Donnerstag gegen Wetzlar und nicht zu vergessen: auch mal genießen und stolz sein, auf das bislang erreichte, aber nur kurz.

Handball: HSV Hamburg legen nach dem Aufstieg einen Traumstart hin

Nach der erfolgreichen Vier-Tage-Auswärtsreise mit einem Remis in Leipzig (27:27) und dem 34:26-Kantersieg in Stuttgart am Sonntag ist das Punktekonto ausgeglichen und die Brust beim Liga-Neuling breit.
„Es ist absolut beeindruckend, wie die Mannschaft ihr Ding macht“, sagt Martin Schwalb, Vize-Präsident des HSVH, im Gespräch mit der MOPO. „Es ist wahnsinnig schön, dass wir jetzt schon fünf Punkte haben. Wer das vor Saisonbeginn prophezeit hätte, den hätte man gefragt, ob er noch richtig tickt.“

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Der Aufsteiger präsentiert sich schlagkräftig und erstaunlich sattelfest in der neuen Spielklasse. „Ich freue mich, dass wir so stabil spielen. Stabil ist das Stichwort“, betont Keeper-Riese Johannes Bitter. „Wir machen ganz viel richtig, haben eine gute Phase, sind im Flow.“ Seit drei Spielen sind die Hamburger ungeschlagen, feierten Siege gegen die Rhein-Neckar Löwen und Stuttgart und auch das Remis in Leipzig in letzter Sekunde fühlte sich wie ein doppelter Punktgewinn an.

HSVH kann in der Breite überzeugen

Auffällig im bisherigen Saisonverlauf ist die Geschlossenheit, mit der die Hamburger auftreten. Es sind längst nicht nur die namhaften Neuverpflichtungen, die auftrumpfen oder die immer gleichen Spieler, die herausragen. Der HSVH überzeugt in der Breite – und auch Spieler, die schon in der zweiten oder dritten Liga an Bord waren, liefern auf dem nächsten Level ab. Immer wieder stechen einige heraus, glänzen sogar.

„In vielen wichtigen Phasen haben wir fast die komplette Aufstiegsmannschaft auf dem Parkett“, sagt Schwalb. „Und die Jungs machen ihre Sache richtig gut. Das ist eine echte, gewachsene Mannschaft.“
Auch wichtig: Jens Vortmann zeigte mit seiner überragenden Leistung beim Sieg in Stuttgart, dass das Team zwei Klasse-Keeper hat.

Bitter: „Das kann sehr lange so weitergehen“

Es läuft einfach beim HSVH. „Das kann sehr lange so weitergehen, das wünschen wir uns“, sagt Bitter, mahnt aber auch: „Wir dürfen jetzt nicht groß darüber nachdenken, sondern müssen einfach weitermachen.“
Eine „schöne Momentaufnahme“, sei die aktuelle Tabelle, sagt Schwalb. „Wir sollten auf dem Boden bleiben. Es geht weiter nur um den Klassenerhalt, den Kampf um jeden Punkt. Unser Ziel hat sich nicht geändert.” Aber der Wind kommt derzeit von hinten.

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