HSV Hamburg stellt Siegesrekord ein: Das sind die Gründe für die Wende
Hamburgs Handballer haben das Abstiegsgespenst verjagt, schippern auf einer Erfolgswelle und haben den Klassenerhalt so gut wie sicher. Für die Wende gibt es mehrere Gründe.
Im kollektiven Überschwang war auch Keeper-Riese Johannes Bitter kurzzeitig ratlos. „Vier Siege in Folge – keine Ahnung, hatten wir das schon mal?“, fragte der 41-Jährige nach dem starken 29:22-Heimsieg seines HSVH gegen den Tabellenfünften Melsungen am Ostermontag.
Bitter happy über Aufschwung: „Es läuft gut“
Die Antwort: ja. Im September vergangenen Jahres, in der Hinrunde der laufenden dritten Bundesligasaison des Vereins, waren Bitter & Co. ebenfalls vier Liga-Siege in Serie gelungen. Somit haben sie ihren Rekord eingestellt. „Es läuft gut. Wir genießen den Moment“, so Bitter. Im Auswärtsspiel am Freitag in Hannover ist eine neue Bestmarke drin.
Weitaus wichtiger als diese schönen Statistiken ist aber, dass sich der HSVH mit dem Acht-Punkte-Paket aus dem Tabellenkeller befreit hat und auf Rang neun geklettert ist. Die großen Abstiegssorgen nach drei Niederlagen zum Jahresbeginn und insgesamt acht sieglosen Spielen in Serie sowie schweren personellen Ausfällen sind neuem Selbstvertrauen und Spielfreude gewichen.
Sie haben sich freigespielt, angefangen mit dem erlösenden Sieg gegen Göppingen Ende Februar. „Wir haben einen starken Charakter gezeigt, denn wir waren in einem tiefen Loch“, sagt Toptorjäger Casper Mortensen. Das „zeigt einfach, was wir für eine Moral in der Truppe haben“, betont Bitter, der sich auch persönlich zuletzt deutlich gesteigert hat, was an der verbesserten Abwehrleistung liegt, aber auch an mentaler Arbeit sowie an einem modifizierten Torwarttraining mit einigen neuen Reizen, wie er berichtet.
Bitter sieht Trainer Jansen als Faktor für die Wende
Als Hauptgrund für die Wende stellt der Torwart-Routinier aber etwas anderes heraus: „Ich glaube, das alles Entscheidende ist, dass wir hier im sportlichen Bereich eine unglaubliche Ruhe haben, zu arbeiten.“ Sein Trainer Torsten Jansen strahle diese Ruhe aus, agiert nüchtern, sachlich, pragmatisch, konsequent – im Erfolg wie in der Krise. Das sorgt für Stabilität.
Das könnte Sie auch interessieren: Party mit Abschied einer Legende: Hamburgs Handballer feiern weiter
Gestärkt gehen die Hamburger in die verbleibenden neun Saisonspiele. Die Devise? Nur nicht nachlassen! „Ich vertraue der Mannschaft, dass wir weiter punkten wollen und werden“, sagt Jansen. Mortensen will am liebsten „jedes Spiel gewinnen“, weitermachen wie zuletzt und „dann gucken wir am Ende der Saison, wo wir stehen.“