Jacob Lassen holt zum Wurf aus.
  • Jacob Lassen fand erst im zweiten Durchgang seinen Rhythmus gegen Leipzig.
  • Foto: IMAGO/Lobeca

Irre Aufholjagd! HSVH schlägt nach schwacher erster Halbzeit zurück

Wahnsinn in Alsterdorf! Nach katastrophaler erster Halbzeit und einem 13:19-Pausenrückstand drehte der HSV Hamburg vor 2996 Zuschauern in der Sporthalle Hamburg im zweiten Durchgang auf, pulverisierte die Leipziger Führung in kürzester Zeit und hatte am Ende den längeren Atem. Dieser 33:32-Heimsieg schmeckt den Hamburgern besonders gut.

Erstmals konnte Trainer Torsten Jansen in dieser Saison personell aus dem Vollen schöpfen. Zu sehen war davon zu Beginn aber ziemlich wenig. Einziger Beleg für die volle Kapelle in der ersten Halbzeit war, dass nach und nach fast die gesamte Mannschaft einmal ausgetauscht wurde. Doch der Effekt der Wechsel blieb aus.

Jansen kritisiert: „So können wir nicht Abwehr spielen“

Schon die Anfangsphase ging an Leipzig. 2:5 nach knapp sieben Minuten. Jansen nahm früh die erste Auszeit. „So können wir nicht Abwehr spielen“, sagte der HSVH-Trainer mit ruhiger Stimme. „Zu passiv“ seien seine Spieler schon zu Beginn gewesen. Zwar wurde die Deckung kurzzeitig besser, dafür verballerte die Offensive aber reichlich Würfe, hatte mitunter auch Pech. Dreimal knallte der Ball in der ersten Viertelstunde gegen das Gebälk. Ein Versuch bei einem Gegenstoß von Leif Tissier sprang sogar vom Pfosten noch an die Latte (14.). Direkt danach nahm Jansen beim Stand von 3:7 bereits seine zweite Auszeit und begann zu tauschen.

Ein paar Zahlen zum schwachen Start. 27 Prozent Wurfquote beim HSV, 78 Prozent bei Leipzig nach 14 Minuten. Nach neun Minuten kam Leipzigs Torwart Kristian Sæverås auf eine Fangquote von 60 Prozent.

13:19-Rückstand für den HSVH zur Halbzeitpause

Die Wechsel von Jansen wirkten sich offensiv aus. Der HSVH kam zu einfacheren Toren, verlor weniger den Ball. Allerdings kamen die Hamburger mit den schnellen Angriffen der Gäste weiterhin nicht zurecht und der Vorsprung wuchs immer weiter an. 13:19 zur Pause. Hart.

„Es lief wenig in der ersten Halbzeit. Wir haben sehr viele Fehlwürfe“, analysierte auch Niklas Weller am Dyn-Mikrofon vor Wiederbeginn. In der Kabine gab es Lösungen an die Hand und auch deutliche Worte. Und was soll man sagen: die wirkten sofort.

Schnelle Aufholjagd im zweiten Durchgang

Vier Minuten brauchten die Hamburger, um den Rückstand auf drei Tore zu halbieren, vier weitere, um auf ein Tor Rückstand zu reduzieren und noch einmal zwei, um das erste Mal auszugleichen. Einen großen Anteil daran hatte neben der deutlichen Leistungssteigerung als Kollektiv auch Torwart Mohamed El-Tayar, der mehrfach entscheidend parierte.

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Nach hinten raus hätte es der HSVH auch frühzeitiger schon drehen können, doch mehrere Siebenmeter verwarfen Frederik Bo Andersen und Casper Mortensen. Irgendwann trat sogar der 19-Jährige Levin Unbehaun an die Linie, scheiterte ebenfalls. Dass es auf die Fehlversuche aus sieben Metern am Ende aber nicht ankam, lag an der nicht mehr aufzuhaltenden Wucht der Hamburger, die hart und griffig verteidigten und vorne die sich häufenden Leipziger Fehler ausnutzten. Zwar kamen die Gäste nach dem ersten Ausgleich noch mal besser in die Partie und das Spiel blieb bis zum Ende auf des Messers Schneide, das Momentum drehte sich aber nicht mehr.

Sauter wird zum Matchwinner

54:49 Minuten standen auf der Uhr, als Moritz Sauter den HSVH erstmals in Führung brachte. Sauter sorgte dann auch für die erste Zwei-Tore-Führung bei 58:40 Minuten und damit für die Entscheidung. Eine irre Aufholjagd dank einer bärenstarken zweiten Halbzeit, die nach sehr schwacher erster notwendig war, um den Heimsieg doch noch einzutüten. „Fürs Herz der Zuschauer wünscht man sich was anderes, aber am Ende ist es schön“, freute sich Matchwinner Sauter, der seinen Torwart lobte („Man sieht es jeden Tag im Training“) und sich auf ein „isotonisches Kaltgetränk in der Kabine“ freute. „Wir wollten in der zweiten Halbzeit unser wahres Gesicht zeigen, Tempo-Handball spielen und hart in der Abwehr“, sagte Sauter am Dyn-Mikrofon. Das war da schon eindrucksvoll gelungen.

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Tore HSV Hamburg: Andersen 7/1, Sauter 6, Tissier 5, Axmann 3, Hartwig 3, Lassen 3, Ilic 2, Weller 2, Magaard 1, Valiullin 1

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