Niklas Weller
  • Shootingstar: Niklas Weller ist Hamburgs Top-Torschütze und auch einer der besten der Liga.
  • Foto: WITTERS

Handball-Bundestrainer Gislason beobachtet Hamburger Spieler

Der furiose Saisonstart von Bundesliga-Neuling Hamburg sorgt für reichlich Gesprächsstoff in der Handballszene und hat die Fans, Konkurrenz und Fachleute überrascht. Stefan Kretzschmar, Sportchef der Füchse Berlin und TV-Experte, ist beeindruckt vom HSVH und insbesondere von einem Spieler. Das gilt übrigens auch für Bundestrainer Alfred Gislason. Die MOPO hat mit beiden Handball-Größen über den Hamburger Höhenflug gesprochen.

Es bleibt unwirklich. Am Sonntag empfängt der Tabellenvierte den mit großen Ambitionen in die Saison gestarteten und nun kriselnden Tabellenachten MT Melsungen in der Sporthalle (16 Uhr). Der HSVH will das für einen Aufsteiger sensationell gute Punktekonto von 11:7 aufstocken und sich oben festbeißen.

„Große positive Überraschung der Saison“: Kretzschmar lobt HSVH-Entwicklung

„Hamburg ist neben Magdeburg bislang die große positive Überraschung der Saison“, sagt Stefan Kretzschmar. „Das hätte so wohl niemand erwartet.“ Vor der Spielzeit hatte der 48-Jährige dem HSVH im MOPO-Interview den Klassenerhalt prophezeit, die Neulinge aber am Saisonende auf den drittletzten Platz getippt.

Erstaunlich sei neben der fetten Punktebeute vor allem die „Art und Weise“, wie der Aufsteiger angesichts vieler Erstliga-Debütanten und Eigengewächse aufspiele, so Kretzschmar. „Ich finde es beeindruckend, was Hamburg abliefert. Da kann man von einer überragenden Überraschung sprechen. Es macht Freude, der Mannschaft zuzuschauen. Die haben eine tolle Mischung mit hohem Identifikations-Faktor.“

Besonders angetan und auch überrascht ist der frühere Weltklasse-Linksaußen von Kreisläufer Niklas Weller, der mit bislang 49 Treffern nicht nur bester Torschütze seines Teams, sondern auch einer der besten der Liga ist.

Lob an Niklas Weller: „Cinderella-Story“

„Weller ist eine großartige Cinderella-Story, wie es sie ganz selten gibt“, findet Kretzschmar und spielt auf den sagenhaften Aufstieg des 28-Jährigen an. Weller galt nie als das ganz große Talent, ging mit dem HSVH den Weg aus der Oberliga bis in die Bundesliga, wurde lange unterschätzt, machte aber in jeder Spielklasse einen Schritt nach vorn. „Wie der jetzt auch in der stärksten Liga der Welt abliefert, das ist schon grandios. Der spielt, als wenn er schon zehn Jahre in der Bundesliga ist. Weller ist ein Gesprächsthema gerade.“


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Auch Bundestrainer Alfred Gislason (62) ist das nicht entgangen. „Was Weller spielt, ist schon erstaunlich, wenn man bedenkt, wie weit der sich hochgearbeitet hat“, sagt der Isländer zur MOPO. In seiner Zeit als Trainer beim THW Kiel spielte Weller dort drei Jahre (2010 bis 2012) in der Jugend.

Auch wenn Gislason bislang kein Spiel des HSVH live in der Halle verfolgen konnte, hat er schon „mehrere Spiele von Hamburg“ als Aufzeichnung gesehen und studiert. „Eine sehr interessante Mannschaft. Die spielen einen guten Handball und es ist sehr positiv, dass viele junge Spieler eingesetzt werden und auch eine wichtige Rolle spielen.“

Hamburger mit Chancen auf Nationalmannschaft?

Wie Leif Tissier, das Spielmacher-Juwel der Hamburger. „Tissier hat bislang sehr gut gespielt “, urteilt Gislason. „Er ist ein interessanter Spieler.“ Der Bundestrainer hat den 21-Jährigen grundsätzlich „auf dem Zettel“, wartet die weitere Entwicklung ab. Logisch.

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Im DHB-Kader für den anstehenden Lehrgang und die beiden Länderspiele gegen Portugal (5./7. November), in den es viele Debütanten geschafft haben, findet sich nach dem Rücktritt von Bitter (steht nur noch für den Notfall bereit) kein Hamburger. Kann ja noch werden, wenn Weller, Tissier und Co. weiter auftrumpfen.

Für Kretzschmar steht fest: „Wenn die Hamburger auch Melsungen schlagen, haben sie endgültig ein anderes Standing in der Liga.“

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