Paukenschlag! Hamburgs Handballer trennen sich von ihrem Geschäftsführer
Die Saison läuft seit drei Spieltagen – für eine Führungsperson der Hamburger Handballer ist sie schon vorbei. Der Bundesligist und der langjährige Geschäftsführer Sebastian Frecke haben sich mit sofortiger Wirkung getrennt. Frecke hatte den Neustart des HSVH in Liga vier maßgeblich mitgestaltet, war aber zuletzt im Lizenz-Chaos auch intern in die Kritik geraten. Die Suche nach einem Nachfolger ist in vollem Gange und soll zeitnah abgeschlossen sein.
„Nach turbulenten Monaten ist es nun Zeit für frischen Wind und neue Energie“, heißt es in der Vereinsmitteilung zur Trennung. Frecke verlasse den Klub „nach intensiven und erfolgreichen Jahren“. Nachdem sich in den letzten Monaten sowohl Aufsichtsrat als auch Präsidium neu aufgestellt hatten und die Gremien eine intensive Analyse der eigenen Strukturen und personellen Aufstellung vorgenommen haben, dürfte die Neuaufstellung auf der Geschäftsführungsposition eine Folge dessen sein, wenngleich es heißt: „Frecke macht Platz für neue Impulse, neue Ideen.“
HSV Hamburg und Geschäftsführer Frecke trennen sich
Der Zeitpunkt ist überraschend. Nach offizieller Verlautbarung kam der Anstoß vom scheidenden Geschäftsführer. „Ich denke, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, den Weg mit frischem Wind und neuer Kraft fortzusetzen und bin deshalb proaktiv mit diesen Gedanken auf den Aufsichtsrat und das Präsidium zugegangen“, wird Frecke in der Pressemitteilung zitiert. Die zehn Jahre beim HSVH seien eine „sehr prägende und schöne Zeit“ gewesen, „aber neben den vielen Erfolgen waren auch sehr viele kräftezehrende Phasen dabei“. Jetzt solle der Verein mit neuer Energie in die Zukunft gehen.
Seit 2014 war der 38-Jährige zunächst im Vertrieb des früheren HSV Handball tätig, blieb nach dessen Insolvenz auch beim 2016 neugegründeten HSV Hamburg an Bord und war dort seit 2018 Geschäftsführer der HSM Handball Sport Management und Marketing GmbH. Seit 2018 gelangen der Mannschaft und dem Verein drei Aufstiege, wobei die wirtschaftliche Entwicklung des Klubs mit der sportlichen Entwicklung nicht immer mithalten konnte. Auch für Frecke eine aufreibende Zeit.
Bis vor wenigen Monaten gab es immer wieder massive finanzielle Probleme. Erst eine Millionen-Spritze des Investors und neuen Aufsichtsrats Philipp J. Müller retteten im letzten Moment die Lizenz für diese Bundesliga-Saison, die erst in letzter Instanz vor dem Schiedsgericht erteilt wurde.
Suche nach einem Nachfolger in vollem Gange
„Wir danken Sebastian, dass er konstruktiv und im Sinne des Vereins auf uns zugekommen ist, damit wir mit neuer Energie die nächsten Aufgaben angehen können“, wird HSVH-Aufsichtsratschef Wilken Möller zitiert, der dem scheidenden Geschäftsführer für „die geleistete Arbeit und die damit verbundenen Erfolge in den verschiedenen Verantwortungsbereichen“ dankte. „Er hatte großen Anteil daran, den Verein unter teilweise schwierigen Rahmenbedingungen zu dem zu entwickeln, was er heute ist.“
Der neue HSVH-Präsident Kay Spanger betonte, der Verein wolle „die Position des Geschäftsführers nun so besetzen, dass wir neue Konzepte und Strategien entwickeln werden, um die Ausrichtung und langfristige Zielsetzung des Vereins verwirklichen zu können. Wir befinden uns bereits in sehr guten Gesprächen und werden den Nachfolger voraussichtlich Anfang Oktober vorstellen können“.
HSV Hamburg jetzt gegen TBV Lemgo, dann THW Kiel
Sportlich steht am Samstag das Heimspiel gegen den TBV Lemgo Lippe an (19 Uhr, Sporthalle Hamburg), am 3. Oktober der Heim-Kracher im DHB-Pokal gegen den THW Kiel (15 Uhr, Barclays Arena).