Hamburgs Handballer sind plötzlich Favorit
Dieses Gefühl ist neu für die Profis des HSVH. Als Underdog in die Saison gestartet, stehen die Hamburger Handballer nun auf Bundesliga-Platz sieben – und sind gegen den punktlosen Tabellenletzten aus Minden plötzlich Favorit.
War das knapp – schon wieder. Nach dem packenden Pokal-Auftritt gegen die Füchse (28:29) hatte der HSVH am vergangenen Sonntag den nächsten Hochkaräter am Rande einer Niederlage. Gegen die SG Flensburg-Handewitt (27:33) hielt man lange stark mit und musste sich dem dreimaligen deutschen Meister erst am Ende geschlagen geben. Aber: „Wir haben gemerkt, dass wir gegen solche Gegner mithalten können“, konstatiert Rückraumspieler Lukas Ossenkopp (28).
Ossenkopp euphorisch: „Favoritenrolle kennen wir noch“
Das haben die Hamburger bereits bewiesen. Schon drei Siege konnten sie einfahren, mindestens ebenbürtig waren sie immer – das weiß auch Ossenkopp: „Hätte man uns die sieben Punkte vor der Saison angeboten, hätten wir alle unterschrieben.“
Profitiert haben dürfte der HSVH, bei dem der bislang dauerverletzte Neuzugang Nicolai Theilinger (29) und Youngster Thore Feit (18) unter der Woche wieder ins Training einstiegen, dabei auch vom Status des Underdogs.
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Doch damit ist nun Schluss. Am Sonntag steht für Hamburg das Duell mit dem noch punktlosen Minden an, zum ersten Mal in dieser Saison ist man der Favorit. Entsprechend bemüht ist Ossenkopp um Demut. Er sei kein Fan von der Schwarz-Weiß-Malerei um Favoritenrollen. Dennoch gibt sich der 28-Jährige selbstbewusst: „Die Favoritenrolle kennen wir noch aus der 2. Liga. Von solchen kurzfristigen Erscheinungen lassen wir uns nicht leiten.“
Statt Barclays-Arena: HSVH kehrt in Sporthalle zurück
Dabei helfen soll am Sonntag auch die Rückkehr in die Sporthalle Hamburg. Seit Frühling war diese wegen eines Dachschadens geschlossen, der HSVH musste in die Barclays Arena ausweichen. Nun geht es zurück nach Alsterdorf – ein schönes Gefühl für die Hamburger Profis um Ossenkopp. „Wir haben dort schon viele Schlachten geschlagen und freuen uns auf die Rückkehr“, sagt er. Ein Sieg gegen Minden am Wochenende – und das Comeback wäre auch ergebnistechnisch abgerundet.