• Zupackend: Torhüter Robin Haug gab ein mehr als überzeugendes Heimdebüt.
  • Foto: IMAGO/Eibner

Riesig, Robin! Hamburger Handballer feiern neuen Keeper – und sind geschockt

Der Kurs: nach oben! Hamburgs Handballer sind in der Bundesliga weiter auf dem Vormarsch. Vor eigenem Publikum besiegte der HSVH den TBV Lemgo Lippe hochverdient mit 30:26 (15:11) und feierte den zweiten Sieg in Serie im vierten Saisonspiel. Besonders gefeiert wurde Neu-Keeper Robin Haug, der bei seinem Heim-Debüt eine Klassevorstellung zeigte. Es waren die Paraden des Norwegers, die den Unterschied machten und die zwei Punkte brachten. Spitzen-Einstand! Doch es gab auch eine ganz bittere Nachricht.

Stehende Ovationen und Sprechchöre. „Roooobin Haug!“, skandierten die Fans nach der Partie vor 2779 Zuschauenden in der Sporthalle Hamburg. Der umjubelte Keeper lächelte, reckte die Fäuste empor und winkte ins Publikum. 13 Paraden hatte der 26-Jährige verbucht, darunter einige spektakuläre, und wurde zum Spieler des Spiels gewählt.

Robin Haug nach Sieg des HSV Hamburg „sehr glücklich“

„Ich bin sehr glücklich. Das war ein guter Start“, sagte Haug und lobte die Abwehrleistung, die es ihm leichter gemacht habe, zu glänzen. Dass ihn die Fans gleich beim ersten Heimspiel derart feierten, „fühlt sich gut an. Ich hoffe, ich kann auch weiterhin dafür sorgen, dass sie meinen Namen rufen.“

Haug, der beim Auswärtssieg in Potsdam in der zweiten Halbzeit erstmals zum Einsatz gekommen war, hatte von Beginn an im Tor gestanden. Der 1,94-Meter-Mann präsentierte sich bei seinem zweiten Einsatz nach zehnmonatiger Pause (Kreuzbandriss) schon in der Anfangsphase in glänzender Verfassung und legte mit mehreren gehaltenen Bällen den Grundstein für eine frühe 8:4-Führung. Der zweite Torhüter-Zugang der Saison, Mohamed El-Tayar, nahm nach überstandener Oberschenkelverletzung zunächst auf der Bank Platz, wo auch Johannes Bitter saß, der zu Saisonbeginn die Aushilfs-Nummer-Eins war.

HSVH startet gegen Lemgo stark, lässt dann etwas nach

Die Abwehr stand gut, deckte aggressiv, und im Angriff spielten die Gastgeber vor allem im ersten Durchgang schnell, druckvoll, variabel und nutzten ihre Chancen, wobei sie zum Ende der ersten Halbzeit einige ungenutzt ließen.

Nach der Halbzeitpause verloren die Hamburger zunächst etwas an Schwung und auch Linie und die Lemgoer (mit Ex-Hamburger Nicolai Theilinger) konnten sich bis auf zwei Tore heranarbeiten (20:18/42.), doch dank weiterer Paraden von Haug und einem Zwischenspurt zog der HSVH wieder auf 26:21 (50.) davon und ließ nichts mehr anbrennen.

Torsten Jansen lobt Haug, El-Tayar kommt für Siebenmeter

Trainer Torsten Jansen, dessen Mannschaft mit nun 5:3 Punkten in der oberen Tabellenhälfte rangiert, lobte die Abwehrleistung und hob besonders den Auftritt von Haug hervor: „Ich freue mich über den Einstand von Robin und dass er so wichtige Paraden liefern konnte.“ El-Tayar war in der zweiten Halbzeit für zwei Siebenmeter eingewechselt worden, Bitter ebenfalls für zwei Strafwürfe.

Freud und Leid lagen eng zusammen an diesem Abend. Schon früh in der Partie hatte sich Kreisläufer und Abwehrspezialist Andreas Magaard am Zeigefinger der linken Hand verletzt, musste raus und wurde immer wieder behandelt. Die Schmerzen waren dem Dänen anzusehen.

Andreas Magaard verletzt sich: Krankenhaus, wohl OP

Noch in der Halbzeit wurde er ins Krankenhaus gebracht, wo die Hand geröntgt wurde. „Es sieht so aus, dass der Finger gebrochen ist und es operiert werden muss“, sagte Jansen. Es droht eine Ausfalldauer von sechs bis acht Wochen.

Ein echter Schock und schwerer personeller Rückschlag. „Das ist bitter für ihn und für uns“, so Jansen. Schon in der vergangenen Saison war Magaard monatelang mit einem Kreuzbandriss ausgefallen.

Nur gut, dass der zweite Kreisläufer Niklas Weller, der 45 Minuten lang den Alleinunterhalter am Kreis geben musste, wie Haug einen Sahnetag hatte und mit sieben Toren bester Schütze der Hamburger war.

HSV Hamburg jetzt im DHB-Pokal gegen Kiel

Dennoch: Magaards Ausfall schmerzt – insbesondere, weil jetzt drei Kracherspiele in Serie anstehen: Am 3. Oktober (15 Uhr, Barclays Arena) empfängt der HSVH im DHB-Pokal den Rekordmeister THW Kiel. Vier Tage später steht das Auswärtsspiel bei den formstarken Rhein-Neckar Löwen an und am 11. Oktober gastiert erneut der THW in der Arena im Volkspark – diesmal in der Liga.

Tore HSVH: Weller (7), Tissier (5), Mortensen (4/3), Lassen (3), Sauter (3), Axmann (3), Andersen (3), Magaard (1)

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