Spielabbruch in Alsterdorf: Bruder von HSVH-Spieler bricht auf Tribüne zusammen
Drama in Alsterdorf. Während der ersten Halbzeit des Heimspiels von Hamburgs Handballern gegen die MT Melsungen am Sonntagnachmittag brach ein Angehöriger eines Hamburger Spielers auf der Tribüne zusammen, musste minutenlang behandelt und dann aus der Halle transportiert werden. Das Spiel wurde in der 24. Minute zunächst bis auf weiteres unterbrochen, die Halbzeit vorgezogen. Rund 15 Minuten später folgte der endgültige Abbruch.
Es waren schreckliche Szenen. Beim Stand von 8:11 aus Sicht der Gastgeber war das Spiel unterbrochen worden, nachdem Silvio Heinevetter, Torhüter der Melsunger, von der Bank aus den Schiedsrichtern signalisiert hatte, dass es einen Notfall auf der Haupttribüne der Sporthalle Hamburg gibt. Dort waren mehrere Personen aufgestanden, gestikulierten, riefen Hilfe. Sanitäter eilten herbei.
HSVH: Bruder von Thies Bergemann zusammengebrochen
Die Spieler beider Mannschaften standen geschockt auf dem Parkett, auf den Rängen war leises Gemurmel zu hören. HSVH-Präsident Marc Evermann holte im Laufschritt zwei Flaschen Wasser, beim Abtransport der zu diesem Zeitpunkt nicht ansprechbaren Person auf einer Trage packte auch HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke mit an.
Wenig später informierte Vize-Präsident Martin Schwalb den HSVH-Trainer Torsten Jansen, dass es sich um den Bruder von Bergemann handelt, der sofort darüber in Kenntnis gesetzt wurde und sichtlich geschockt aus dem Innenraum der Halle eilte.
HBL-Partie gegen MT Melsungen abgebrochen
Das Spiel wurde zunächst unterbrochen, kurz darauf wurde durchgesagt, dass die Halbzeit vorgezogen wird und die fehlende Spielzeit der ersten Hälfte auf die zweite aufaddiert würde, sollte das Spiel fortgesetzt werden. Beide Mannschaften verließen das Spielfeld und gingen in die Kabine.
Rund 15 Minuten später kamen nur die Melsunger wieder in die Halle, nicht aber die Hamburger, was schon erahnen ließ, dass die Partie nicht fortgesetzt werden würde. Auch alle Gesten auf dem Parkett ließen darauf schließen. Kurz darauf gab es Gewissheit.
Bergemann-Bruder ist ansprechbar
„Dem jungen Mann geht es gut, aber wir müssen das Spiel an dieser Stelle abbrechen“, erklärte Frecke über das Hallenmikrofon. „Es gibt Wichtigeres als Handball.“ Dafür gab es Applaus. Der Zustand des Bruders von Bergemann sei stabil, hieß es zum Zeitpunkt des Abbruchs. Das ist die Hauptsache.
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„Der junge Mann ist ansprechbar und auf dem Weg der Besserung“, berichtete Evermann, noch während die Zuschauer langsam und unter dem Eindruck der Geschehnisse die Halle verließen.
HSVH geht von Neuansetzung aus
Die Entscheidung das Spiel abzubrechen sei in enger Absprache mit der Mannschaft getroffen worden, so der Präsident. „Die Jungs sind geschockt. Wir haben als Präsidium im Sinne der Mannschaft entschieden, das Spiel nicht fortzusetzen.“
Beim HSVH gehe man davon aus, dass die Partie neu angesetzt wird, so Evermann.