Finn Knaack ärgert sich
  • Beinahe wäre Finn Knaack für die Hamburger Handballer zum Matchwinner geworden.
  • Foto: imago/DeFodi

Tor-Klau in letzter Sekunde! Videobeweis bringt HSV Hamburg um Auftaktsieg

Hamburgs Handballer haben zum Start in die neue Bundesliga-Saison beinahe einen dramatischen Sieg eingefahren – aber eben nur beinahe. In allerletzter Sekunde erzielte Leif Tissier das vermeintliche 26:25-Siegtor für den HSV Hamburg bei Frisch Auf Göppingen, doch die Schiedsrichter nahmen den Treffer nachträglich nach Videobeweis wieder zurück. Der Grund: Angeblich war der Ball bei Ablauf der 60 Minuten nicht mit vollem Umfang hinter der Linie. Die Hamburger protestierten vergeblich – und mussten sich letztlich mit dem 25:25 (13:15) zufrieden geben.

Eigentlich sahen die Hamburger schon wie die sicheren Sieger aus. 30 Sekunden vor dem Ende war der HSVH in Ballbesitz, führte mit einem Treffer. Ein Schrittfehler von Frederik Bo Andersen allerdings brachte Göppingen noch einmal in Ballbesitz, die Gastgeber erzielten sieben Sekunden vor dem Ende den Ausgleich. Und Hamburg? Führte den folgenden Anwurf schnell aus, Leif Tissier traf ins Tor, der HSVH jubelte – allerdings vergeblich.

Schiedsrichter klauen HSVH den Sieg nach Videobeweis

Das Schiedsrichter-Duo Marcus Hurst und Mirko Krag beriet sich, sah sich die Szene noch einmal am Monitor an der Seitenlinie an. Nach Videobeweis entschieden die Unparteiischen letztlich: Das vermeintliche Siegtor zählt nicht – Tissiers Wurf war bei Ablauf der 60 Minuten nicht vollständig hinter der Linie, sondern flog erst etwa eine Sekunde danach ins Netz.


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Die Hamburger protestierten vergeblich bei den Referees. „Ich weiß nicht, was sie jetzt am Ende gepfiffen haben. Ich habe nach oben geschaut und der Ball geht bei 59:59 rein“, sagte Dominik Axmann nach der Partie bei Dyn und betonte: „Wir waren uns alle sicher, deswegen haben wir die Entscheidung am Ende nicht verstanden. Unserer Meinung nach war der Ball auf jeden Fall regulär drin.“

Handball-Talent Finn Knaack debütiert für HSV Hamburg

Durch die wilde Schlusssekunde geriet auch das furiose Debüt von Nachwuchskeeper Finn Knaack etwas in den Hintergrund. Der gerade erst 17 Jahre alte Schlussmann gehört eigentlich noch zum U19-Kader der Hamburger – weil mit Mohamed El-Tayar (aus Balingen) und Robin Haug (aus dem norwegischen Elverum) aber beide Neuzugänge im HSVH-Tor verletzt ausfielen, bildete er gemeinsam mit Jogi Bitter das Torhüter-Duo zum Saisonauftakt. Eine Belohnung für Knaack, der im Vorjahr bereits vom Deutschen Handball Bund (DHB) zu Regionallehrgängen eingeladen worden war und nun erstmals im Hamburger Profikader stand.

Doch nicht nur das: Nachdem Torwart-Riese Bitter, der gerade erst zum Vizepräsidenten des Vereins ernannt wurde, nur vier Paraden in 42 Minuten hatte verzeichnen können, machte er in der Schlussphase prompt Platz für seinen jüngeren Kollegen. Und die Hereinnahme des 17 Jahre alten Nachwuchs-Torhüters aus der eigenen Jugend erwies sich als Glücksgriff von Trainer Torsten Jansen: Knaack hielt bei seinem Bundesliga-Debüt stolze 36,4 Prozent der Würfe (vier Paraden) und hätte den HSVH damit beinahe zum Sieg geführt.

Immer wieder nämlich waren die Hamburger im Verlauf der Partie in Rückstand geraten, Göppingen zog vor allem in der zweiten Halbzeit mehrfach mit drei Treffern davon. Der HSVH aber ließ sich davon nicht beirren und kam jedes Mal zurück – auch dank Knaacks Paraden. „Wir können stolz auf uns sein, wie wir uns in der zweiten Halbzeit zurückkämpfen“, betonte Axmann. „Wir hätten gerne zwei Punkte mitgenommen, aber für das gesamte Spiel ist der Punkt verdient.“

Tore HSVH: Tissier (6), Andersen (5/2), Lassen (4), Mortensen (4/3), Sauter (3), Hartwig (1), Magaard (1), Weller (1)

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