„Wäre unverantwortlich“: Handball-Meister Magdeburg sagt weiteres Spiel ab
Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt mit fünf Toten ist ein weiteres Spiel des Handball-Meisters SC Magdeburg verlegt worden. Der Klub teilte heute mit, dass die Bundesliga einer Absage des für Donnerstag (17.30 Uhr) geplanten Heimspiels gegen den HC Erlangen zugestimmt hat. Das Spiel wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Zuvor war bereits das Spiel gegen den ThSV Eisenach am vergangenen Sonntag abgesagt worden. Damit wird der SCM erst wieder am 8. Februar nach der WM (14. Januar bis 2. Februar) beim THW Kiel ins Spielgeschehen eingreifen.
„Es ist aus unserer Sicht nicht der Zeitpunkt, bereits wieder stimmungsvolle Großveranstaltungen so unmittelbar nach dem verheerenden Terroranschlag in Magdeburg durchzuführen“, sagte Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt. Er erlebe Magdeburg „weiterhin unter Schock oder gar traumatisiert. In diesen Tagen stehen die Trauer um die Toten und Verletzten sowie die Dankbarkeit gegenüber den Einsatzkräften im Vordergrund.“
Die Handball Magdeburg GmbH gibt bekannt, dass die Handball-Bundesliga (HBL) auch dem Antrag auf Verlegung des zweiten Heimspiels gegen den HC Erlangen (26.12.24) zugestimmt hat.
— SC Magdeburg (@SCMagdeburg) December 23, 2024
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Es wäre „unverantwortlich“ Einsatzkräfte zu binden
Aufgrund der Vielzahl von Trauerveranstaltungen und -versammlungen wäre es laut Schmedt zudem unverantwortlich, Einsatzkräfte für ein Handball-Spiel zu binden. Der Klub sei sich seiner Rolle als identitätsstiftender Leuchtturm bewusst. „Wir werden in absehbarer Zeit wieder vorangehen, um der Bevölkerung Hoffnung und Zuversicht zu geben – das sehen wir als unsere Verantwortung“, sagte der Manager. Doch nun brauche Magdeburg Zeit und Ruhe, um die schrecklichen Ereignisse zu verarbeiten.
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Am vergangenen Freitag war der Täter Taleb A. mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt von Magdeburg gerast und hatte fünf Menschen getötet und rund 200 verletzt. Der Arzt aus Bernburg südlich von Magdeburg stammt aus Saudi-Arabien, lebt seit 2006 in Deutschland und erhielt 2016 Asyl als politisch Verfolgter. Er war in den vergangenen Jahren an verschiedenen Stellen aufgefallen. Er sitzt in Untersuchungshaft. (dpa/js)