„Hervorragende Entwicklung“: Paqarada wurde bei St. Pauli zum Spätdurchstarter
Den Sommerurlaub hat sich Leart Paqarada nach seiner ersten Spielzeit im Trikot des FC St. Pauli redlich verdient. Der Linksverteidiger gehörte nicht nur zu den Vielspielern im Team der Kiezkicker, er war auch einer der Besten und erntet für seine Debüt-Saison wahre Lobeshymnen der sportlich Verantwortlichen. Danach hatte es zunächst überhaupt nicht ausgesehen.
Entwicklung. Das war das Lieblingswort von Trainer Timo Schultz in der abgelaufenen Saison, seiner ersten im Profi-Bereich. Paqarada ist ein Paradebeispiel für die kontinuierliche Steigerung der eigenen Leistung, die ihm den Status „Leistungsträger“ eingebracht hat.
St. Paulis sportliche Leitung ist von Paqarada begeistert
„Paqa hat im Laufe der Saison eine hervorragende Entwicklung genommen“, lobt Schultz den Linksfuß. Der sonst eher nüchterne Sportchef Andreas Bornemann schwärmt gar von einer „unfassbaren Entwicklung“. Paqarada sei „zu einem wichtigen Spieler geworden“.
30 Einsätze, 28-mal Startelf, mit insgesamt 2288 Minuten die drittlängste Spielzeit im Team, mit 1976 die meisten Ballkontakte, ein Tor erzielt, vier Treffer vorbereitet und mit 91 Flanken sogar die viertmeisten in der Liga geschlagen.
Fehlstart: Anfangs musste Paqarada bei St. Pauli die Bank hüten
Wer diese Zahlen liest, der kann kaum glauben, dass Paqarada bei seinem neuen Klub einen echten Fehlstart hingelegt hat.
Bereits am dritten Spieltag fand sich der als gestandener Außenverteidiger für die erste Elf verpflichtete 26-Jährige, der schon in seinen ersten beiden Spielen für St. Pauli wackelig agiert hatte, auf der Reservebank wieder. Ausgewechselt. Ausgerechnet im Spiel beim SV Sandhausen, seinem Ex-Klub. Bitterer geht’s kaum.
Würzburg war der Wendepunkt – auch für Paqarada
Der Stammplatz – erst einmal futsch. Das hatten sich sowohl Paqarada als auch sein neuer Verein ganz anders vorgestellt. „Paqa ist in den ersten Wochen nicht so richtig angekommen bei uns“, erinnert sich Bornemann, verweist dabei auch auf die anfänglichen Wechsel zwischen Vierer- und Dreierkette, die es dem Neuen schwermachten, seinen Rhythmus zu finden.
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So richtig in die Spur fand der Nationalspieler des Kosovo dann im neuen Jahr, spielte am 6. Januar beim 1:1 in Würzburg, das als Wendepunkt der braun-weißen Saison gilt, erstmals seit dem zweiten Spieltag von der ersten bis zur letzten Minute durch, stand in den folgenden 20 Partien immer in der Startelf, steigerte sich von Woche zu Woche, wurde stabiler, selbstbewusster, besser. Highlight: sein sehenswertes Debüt-Tor für den FC St. Pauli beim 4:0-Sieg im Rückspiel gegen Würzburg. Krönung des persönlichen Höhenfluges, der nahezu parallel mit dem seiner Mannschaft verlaufen ist.
In der kommenden Saison wollen St. Pauli und auch Paqarada von Anfang an voll da sein und auf dem Rasen abliefern. Der Vater einer einjährigen Tochter ist ein wichtiger Eckpfeiler für die Zukunft (Vertrag bis 2023), darf seine Führungsrolle gerne noch lauter interpretieren. Den dafür nötigen Respekt hat er sich erarbeitet.