• Gnadenlos: Ewald Lienen ließ kein gutes Haar am ZDF-Reporter der Heute Show.
  • Foto: ZDF Mediathek

„Heute Show“: Ewald Lienen putzt ZDF-Reporter herunter: „Kein Hintern in der Hose“

Für den diplomatischen Dienst taugt Ewald Lienen (66) nur bedingt. Der Technische Direktor des FC St. Pauli ist als Mann klarer Worte bekannt und nimmt kein Blatt vor den Mund. Das bekam jetzt ein ZDF-Reporter zu spüren, den sich der frühere Trainer verbal so richtig zur Brust nahm – nicht ganz ernst gemeint. Ein wichtiger Zusatz in Zeiten, in denen Journalisten zunehmend feigen Attacken ausgesetzt sind.

Lässig, mit einem Poloshirt mit St. Pauli-Emblem und einer braunen Lederjacke bekleidet, steht Lienen auf dem Fußballplatz des 1. FC Spich 1911, einem Landesliga-Klub im Süden von Köln.

Lutz van der Horst

Lutz van der Horst bekam Lack von Ewald Lienen.

Foto:

imago images/Future Image

Fußballprovinz. Das merkt man schon am Namen der Straße, die am „Stadion“ vorbeiführt: Mauspfad. Um die Ecke liegt die Waldwirtschaft Heidekönig. Von dort ist es nicht weit zum Tümpel am Fliegenberg, einem beliebten Ausflugsziel.

Ewald Lienen: Talentscout in der „Heute Show“

Lienen, der aus dem heimischen Mönchengladbach, das sich im Vergleich wie eine glitzernde Weltmetropole ausnimmt, angereist ist, erwartet einen Mann, den er in kürzester Zeit zum Bundesliga-Star formen soll.

Sein erster Eindruck: Verheerend!

Denn aus dem fetten Schlitten, den ein Chauffeur direkt auf den Rasen lenkt, steigt zu dröhnenden Hip-Hop-Beats ein ungelenker Schlaks mit dicker Goldkette um den Hals, einer protzigen goldenen Uhr am Handgelenk, einer Gold-Cap auf dem Kopf – und einem unübersehbaren Bäuchlein unter dem vermutlich teuren, aber prolligen Shirt.

„Sach‘ mal: Geht’s noch?!“, ruft Lienen mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Empörung.

Der Typ verkündet ungerührt: „Ich will Profifußballer werden.“ Dann verschwindet er in die Kabine, zieht sich Hose, Trikot und Fußballschuhe an und stürmt mit der Eleganz einer schwer rheumakranken Giraffe auf den Platz. „Mein Gott!“, entfährt es Lienen.

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Lienen: Vernichtendes Urteil über Möchtegern-Profifußballer

Das Urteil des Kult-Coaches ist vernichtend: „Deine Körperproportionen sind scheiße. Du hast keinen Hintern in der Hose. Du hast eine völlig unsportliche Figur“, putzt Lienen den Möchtegern-Kicker runter. „Das Schlimmste ist, dass du überhaupt keine Technik hast. Du kannst den Ball nicht stoppen, du kannst nicht schießen – ich wüsste nicht, was wir mit dir machen könnten auf dem Fußballplatz.“

Zu viel Information auf einmal für den ambitionierten, aber völlig untalentierten Kerl, der ungerührt und treu-doof nachhakt: „Also bin ich jetzt geeignet oder nicht?“ Lienen fasst sich lieber kurz: „Nein!“

Lutz van der Horst findet bei Lienen keine Gnade

Und damit ist schon nach wenigen Minuten die ohnehin schon längst zum Scheitern verurteilte Fußballerkarriere von Lutz van der Horst (44), Comedian im Dienste der ZDF-Satiresendung „Heute Show“, beendet. Der Beitrag wurde am Freitagabend gesendet.

Nicht einmal die anschließenden Dehnübungen van der Horsts vor den Augen Lienens finden Gnade. „Du bist das Paradebeispiel eines komplett unsportlichen Menschen, der unser Gesundheitssystem langfristig belastet“, lästert der selbsternannte Fußball-Rebell.

Corona: Ewald Lienen verteidigt Vorgehen des Fußballs, Geisterspiele und die DFL

„Der Lienen macht nur Spaß, das ist Ironie“, verteidigt sich van der Horst, der das Lachen angesichts der Lienen’schen Tirade nicht mehr unterdrücken kann. „Nein!“, entgegnet Lienen. „Allein wegen Deiner Körperhaltung würde ich dir den doppelten Krankenversicherungsbeitrag abknöpfen.“

Beim Thema Liga-Neustart und Geisterspiele, die in der Kritik stehen, wird Lienen aber ganz ernst: „Es ist Mode, den Fußball zu attackieren.“ Er habe Verständnis, dass die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Wiederaufnahme des Spielbetriebes in der Corona-Krise vorangetrieben hat.

„Es geht hier nicht darum, dass einzelne Spieler ihre Gehälter bekommen“, so Lienen. „Es geht um Zehntausende Arbeitsplätze. Es geht um mögliche Insolvenzen von Vereinen, an denen Tausende von Arbeitsplätzen hängen.“ Der des Fußballers Lutz van der Horst, da ist sich Ewald Lienen nach der äußerst unterhaltsamen „Talentsichtung“ sicher, niemals.

 

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