Historische Ferrari-Blamage: Vettel funkt S.O.S.: „Ich werde aufgefressen“
Silber regiert die Formel 1, mit den Roten haben alle nur noch Mitleid. Während Mercedes-Superstar Lewis Hamilton (35) auch in Spa triumphierte und seinem siebten Titel entgegenfährt, erlebte Ferrari nach dem Fiasko im Qualifying die schlimmste Blamage seit 1980. Sebastian Vettel (33) und Charles Leclerc (22) bummelten auf die Plätze 13 und 14 und fuhren sich auch noch in die Karre.
Das ganze Ferrari-Elend kulminierte in der 19. Runde: Nachdem sich Vettel vom alten Kumpel Kimi Räikkönen (40) im Alfa Romeo (!) überholen lassen musste, stritt er sich mit Feind Leclerc um Platz zwölf. Als der Monegasse am Ende der Kemmel-Geraden angriff, verteidigte Vettel knallhart und ihre Autos kollidierten. Der nächste Inteam-Crash wie schon in Interlagos 2019, doch diesmal blieben beide Ferrari heil und Vettel hatte seine erste Rache.
Vettel wütend: „Ich werde aufgefressen“
Doch seine Rote Gurke treibt ihn weiter zur Verzweiflung. In der 29. Runde funkte er: „Ich werde die Jungs vor mir nicht überholen können. Wir sollten über einen Boxenstopp nachdenken.“ Wohlgemerkt, da fuhren ein Alpha Tauri und ein Alfa Romeo. Doch sein Renningenieur Riccardo Adami (46) blieb hart und wollte ihn auf eben diesen Reifen ins Ziel lotsen. Vettel warnte: „Die Vibrationen sind okay, aber ich sage euch: Ich werde aufgefressen.“
Diesmal blieb der Dauer-Pechvogel zwar verschont und rettete Rang 13 vor Leclerc über die Ziellinie, doch darüber freuen konnte er sich natürlich nicht.
Ferrari liegt nur noch zwei Zähler vor Renault
Ferrari ist als WM-Fünfter so schlecht wie 1980. Und liegt nur noch zwei Punkte vor Renault, das mit Daniel Ricciardo (31) und Esteban Ocon (23) Vierter und Fünfter wurde. Selbst der Franzosen-Motor ist jetzt besser als der von Ferrari und ermöglichte dem Australier sogar die schnellste Rennrunde.
Mit dem Titelkampf hat Ferrari ja schon lange nichts mehr zu tun. Die WM wird für Hamilton zum SPAziergang. Leicht und locker gewann der Mercedes-Superstar vor Edelhelfer Valtteri Bottas (31) und Red-Bull-Heißdüse Max Verstappen (22). Mit seinem fünften Saisonsieg baute Hamilton seinen WM-Vorsprung auf 47 Punkte aus.
Gedenkminute für den verstorbenen Anthoine Hubert
Nach der Gedenkminute für den im Vorjahr so tragisch verstorbenen Formel-2-Jungstar Anthoine Hubert (†22) ging es gesittet zur Sache. Hamilton erwischte nicht den besten Start, wurde aber von Bottas perfekt gegen die heranstürmenden Verstappen und Daniel Ricciardo abgeschirmt. So begann vorne die 44 Runden lange (seine Startnummer!) Prozession über die Ardennen-Achterbahn.
Aber weiter hinten krachte es: In der elften Runde drehte sich Alfa-Italiener Antonio Giovinazzi (25) selbstverschuldet in die Reifenstapel. Das Wrack wurde auf die Strecke zurückgeschleudert mitten in die Spur des mit Topspeed folgenden Williams-Supertalents George Russell (22). Doch der Brite reagierte blitzschnell und traf nur ein Rad des Alfa Romeo und krachte links in die Reifenstapel.
Horrorcrash sorgt für großen Schrecken
Da wurden schlimme Erinnerungen wach an den Hubert-Unfall, als sein querstehender Arden-Boliden mit Tempo 250 von Juan Manuel Correa (21) torpediert wurde. Russell war auch später noch geschockt: „Ich war zur falschen Zeit am falschen Ort. Ich fühle mich sehr, sehr glücklich. Das hätte wesentlich schlimmer ausgehen können.“
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Und der offensichtlich überforderte Giovinazzi muss aufpassen, dass er nicht schon in der laufenden Saison durch Mick Schumacher (21) ersetzt wird. Dem Formel-2-Jungstar wurde von Alfa-Romeo-Teamchef Frederic Vasseur (52) ein Formel-1-Training zugesagt.