• Moritz Fürste ist zu Gast in der zehnten Folge des MOPO-Podcasts „Herz.Schlag.Verein“.
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Hockey-Idol Moritz Fürste: „Für den HSV kam ich fast zu spät zur Olympia-Qualifikation“

Zweifacher Olympiasieger, Weltmeister, Welthockeyspieler – die Karriere von Moritz Fürste (36) war voller Höhepunkte. Doch eine Sache hatte für ihn immer eine noch größere Priorität, wie er in neuen Folge des MOPO-Podcasts „Herz.Schlag.Verein“ (unter anderem kostenlos hier bei Spotify oder hier bei Apple Podcastsverrät – und zwar der HSV. Dafür wäre er sogar beinahe zu spät zu seiner eigenen Olympia-Qualifikation gekommen.

Als sich der HSV im historischen Relegationsspiel in Karlsruhe (2:1 n.V.) 2015 vor dem Abstieg rettete, stand Fürste gerade selbst vor einem wichtigen Spiel. In Buenos Aires stand mit der Hockey-Nationalmannschaft die Olympia-Qualifikation in Argentinien bevor. „Ich saß mit zwei anderen Spielern und Teammanager Tobias Hauke vom HSV auf meinem Bett in Buenos Aires“, erinnert sich Fürste im MOPO-Podcast. „Sieben Minuten später hatten wir Abfahrt zum Spiel.“

Für den HSV kam Moritz Fürste zu spät zur Olympia-Qualifikation

Das rückte für die Hockey-Profis allerdings in den Hintergrund. „Wir sind quasi zu spät gekommen, weil keiner dieses Zimmer verlassen wollte“, lacht Fürste rückblickend, der die Partie des HSV nur über einen zeitverzögerten Liveticker verfolgen konnte. „Aber wir saßen da auf diesem Bett und konnten es nicht fassen. Dann fiel dieses Tor – und wir sind völlig ausgerastet.“ Der HSV-Sieg gab dann auch dem Hockey-Team einen Schub: „Wir haben danach auch gewonnen. Das war die gute Motivation.“

HSV: Hören Sie hier die Podcast-Folge mit Moritz Fürste:

Es ist nur eine von zahlreichen Verbindungen zwischen dem HSV und Fürstes Hockey-Karriere. Und das begann bereits in seiner Jugend. „Als ich sechs oder sieben war, kam ich zu spät zu dem Training, in dem die Nummern vergeben wurden“, erzählt der zweimalige Olympiasieger. Seine hat er deshalb dem Ex-HSV-Profi Harald Spörl zu verdanken.

Harald Spörl

Beim HSV lief Harald Spörl mit der Nummer 21 auf – genau wie später auch Moritz Fürste.

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WITTERS

„Mein Vater meinte zu mir: ‚Du hast so ein Glück!‘ Und ich hatte keine Ahnung, wer das ist, war aber HSV-Fan.“ Die Rückennummer 21 hat Fürste „nie mehr abgelegt und mein ganzes Leben getragen“, sagt er: „Inzwischen bedeutet mir die Zahl sehr viel. Und ich habe auch das getragene Originaltrikot von Harald Spörl zu Hause im Schrank.“

HSV-Fan Moritz Fürste: Seine Frau arbeitete für den FC St. Pauli

Das änderte sich auch nicht, als ihn das Schicksal beinahe zum FC St. Pauli lenkte. „Ich war eine gewisse Zeit vom HSV abgelenkt, weil meine Frau als Physiotherapeutin bei St. Pauli angeheuert war“, sagt Fürste und scherzt: „Das waren drei, vier sehr komplizierte Jahre für mich.“ Schließlich habe er eine „unglaubliche Leidenschaft für den HSV, ich leide mit und freue mich mit. Ich bin emotional sehr dem HSV verbunden.“

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Dennoch sieht Fürste den Verein mitunter auch kritisch. „Ich finde es wichtig, dass der HSV als Institution in der Stadt funktioniert – aber nicht um jeden Preis“, stellt er klar. „Der HSV hat selbstkritisch gesehen in den letzten zehn Jahren viele Fehler gemacht. Ich habe das Gefühl, dass man die nun erkannt hat und sich so aufstellen möchte, dass man sie nach und nach abarbeitet und nicht nochmal macht. Ich sehe das als positive Entwicklung an, aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Fehler passiert sind.“

Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste kritisiert Fehler des HSV

Dadurch glaubt Hamburgs früherer Sportler des Jahres jetzt wieder an den langfristigen Erfolg des HSV. „Früher oder später werden wir uns wieder etablieren, auch in der Ersten Liga“, sagt Fürste. „Aber dafür muss man eben mehr machen, als einfach kurzfristig eine Mannschaft zusammenzustellen, die das schaffen kann. Dazu muss es auch hinter den Kulissen stimmen und ich würde mir wünschen, dass wir mittelfristig Ruhe in den Verein reinkriegen.“

Zu viel Ruhe herrscht derzeit in den Stadien – und auch Fürste hält nichts von Geisterspielen. „Eins ist klar: Diese leeren Stadien vermitteln ein völlig anderes Gefühl bei einem Sportler“, erklärt er. „Das volle Stadion an sich vermittelt dir als Sportler eine Emotion, die schwer selbst aufzubauen ist. Das kann nur ein Prozent sein, aber dieses zusätzliche Prozent ist so viel wert, wenn ein Spiel auf der Kippe steht. Die Motivation, die ein volles Stadion gibt, kann man in keiner Form kreieren.“

Moritz Fürste: Olympische Spiele in Tokio werden stattfinden!

Für Olympia 2021 würde Fürste die fehlenden Fans allerdings in Kauf nehmen. „Ich bin überzeugt davon, dass die Olympischen Spiele stattfinden werden“, sagt er. „Wir werden Olympische Spiele ohne oder mit wenigen Zuschauern sehen. Aber als Sportler muss ich sagen: Ich habe lieber Olympische Spiele als keine. Ich glaube, es werden für die Sportler denkwürdige Olympische Spiele. Doch ich gönne es jedem Sportler, mal daran teilzunehmen – und das steht für mich im Vordergrund.“

HSV: Hören Sie hier die Podcast-Folge mit Moritz Fürste:

In der ganzen Folge des Podcasts „Herz.Schlag.Verein“ hören Sie außerdem, warum Moritz Fürste ein großer Fan von HSV-Trainer Daniel Thioune ist und weshalb er selbst nie ein Vorbild hatte. Der 36-Jährige spricht auf unterhaltsame Weise von seiner persönlichen Bekanntschaft zu Jonas Boldt, seinen Zukunftsplänen, der Strategie hinter seinen neuen Corona-Testzentren und darüber, welche teils unschönen Erlebnisse ihn dort täglich erwarten. Jetzt bei SpotifyApple PodcastsDeezer und vielen weiteren Streaming-Anbietern zum Anhören!

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