• Seit diesem Jahr wird Lena Micheel vom „Team Hamburg“ der Stiftung Leistungssport gefördert.
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Hockey-Nationalspielerin Lena Micheel: „Olympia-Verschiebung ist ein Nachteil für uns“

Eigentlich waren sie in Bestform. Die deutsche Frauen-Hockey-Nationalmannschaft hatte 2020 keines ihrer sieben Spiele verloren und war auf dem besten Weg, als Mitfavorit zu Olympia nach Tokio zu fahren. Wegen der Corona-Krise wurden die Spiele aber verschoben – und die Hockey-Frauen müssen sich im nächsten Jahr neu justieren.

„Natürlich war die Verschiebung notwendig. Aber unter normalen Umständen wären wir perfekt vorbereitet gewesen“, sagt Nationalspielerin Lena Micheel vom UHC Hamburg der MOPO. Nach der Silbermedaille bei der EM in Belgien im vergangenen Jahr ist sie mit der deutschen Auswahl von Bundestrainer Xavier Reckinger in 2020 noch ungeschlagen, steht in der Weltrangliste auf Platz vier. „Wir hatten einen straffen Zeitplan und waren sehr gut aufgestellt“, erklärt die 22-Jährige. „Die Verschiebung ist für uns auf jeden Fall ein Nachteil.“

Hockey-Nationalspielerin Lena Micheel hadert mit Olympia-Verschiebung

2018 debütierte Lena Micheel für das deutsche Nationalteam, auf Vereinsebene spielt sie für den UHC Hamburg.

2018 debütierte Lena Micheel für das deutsche Nationalteam, auf Vereinsebene spielt sie für den UHC Hamburg.

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Dieser Zeitplan wurde durch die Corona-Pandemie komplett durcheinandergewirbelt. Micheel und die anderen Nationalspielerinnen können nicht gemeinsam auf dem Platz stehen, schließlich ist Hockey ein Vollkontaktsport. „Immerhin dürfen wir inzwischen wieder in Kleingruppen trainieren“, sagt Micheel, die ihre Einheiten zurzeit meist mit drei bis vier Mitspielerinnen absolviert.

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Auf dem Feld müssen die Profis allerdings die gültigen Abstandsregelungen einhalten – viele Spielsituationen, etwa Zweikämpfe oder Strafecken, fallen dabei weg. „Das ist nicht vergleichbar mit normalem Training“, weiß Micheel. „Es ist aber schon sehr viel wert, einfach nur den Schläger wieder in der Hand zu haben.“

Micheel: Nationalteam steht vor mentaler Herausforderung

Genau wie die anderen Nationalspielerinnen steht Micheel nun vor einer mentalen Herausforderung. „Wir wissen gerade gar nicht so recht, wofür wir eigentlich trainieren“, sagt sie. „Es wird für uns vor allem darauf ankommen, unser hohes Pensum auch im Kopf noch ein Jahr länger aufrechtzuerhalten.“

DHB-Team muss Ziele für Olympia neu definieren

Das DHB-Team, das bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio noch die Bronzemedaille gewann, muss seine Ziele für Tokio 2021 möglicherweise neu definieren. „In diesem Jahr hatten wir das Ziel, in Richtung K.o.-Phase zu denken und am besten mit einem letzten gewonnenen Spiel nach Hause zu fahren“, erzählt Micheel. „Das werden wir innerhalb der Mannschaft vielleicht neu überdenken. Aber dafür ist es jetzt noch zu früh. Bis 2021 kann noch viel passieren.“

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