HSV-Verteidiger: Ambrosius spricht über seine Corona-Erkrankung
Er ist wieder da – und könnte direkt zur Soforthilfe werden. Rund eine Woche verbrachte Stephan Ambrosius wegen seiner Corona-Krankheit in häuslicher Quarantäne, am Montag mischte der HSV-Verteidiger wieder voll im Volkspark mit. Feiert er am Mittwoch gegen Aue sogar sein Blitz-Comeback? „Ich bin hier, ich bin bereit“, ließ der 21-Jährige nach seiner Rückkehr zu den Profis wissen.
Sie taten ihm richtig gut, diese 65 Minuten. Mehr als eine Stunde lang lief, schwitze und spielte Ambrosius im Kreise seiner Kollegen, ganz so, als sei er nie weggewesen. „Ich freue mich, wieder zu trainieren und bei der Mannschaft zu sein“, erklärte er anschließend und hob symbolisch den Daumen. Alles wieder okay, sollte das bedeuten. Aber ist das tatsächlich so einfach?
HSV-Verteidiger Ambrosius: „Gott sei Dank geht es mir besser“
Zwölf Tage ist es her, dass Ambrosius im Quartier der deutschen U21 positiv auf Corona getestet wurde. Rückreise statt Länderspieldebüt, so lautete die bittere Folge. „Gott sei Dank geht es mir wieder besser“, sagt Ambrosius nun. „Ich weiß auch nicht, woher ich es bekommen habe. Aber Krankheiten gehören dazu.“
Ein pragmatischer und realistischer Ansatz. Erstmals spricht der Hamburger über die Zeit in der Quarantäne, die er allein in der Wohnung eines Familienangehörigen in der City verbrachte. „Es ging mir nicht gut“, sagt er, relativiert aber sofort: „Es war alles im Rahmen und nicht so extrem, wie es sich anhört, wenn man an Corona denkt. Ich war schlapp und habe etwas geschwitzt.“ Ein bekannter Nebeneffekt: Sein Geschmackssinn ließ zu wünschen übrig. Als fast genauso schlimm empfand er die Eintönigkeit der Tage. „Es war etwas langweilig“, lässt Ambrosius durchblicken und muss dann grinsen, wie gut, dass es die Spiel-Konsole gibt. Viel wichtiger: Er ackerte jeden Tag auf dem Fahrrad-Ergometer für sein Comeback, dass er vor Augen hatte.
HSV-Trainer Thioune hofft auf Ambrosius‘ Einsatz
Genau dieser Punkt macht nun auch Daniel Thioune Hoffnung. „Er hat in seiner Pause nicht nur ein bisschen, sondern richtig gearbeitet, wir haben ihn sehr gefordert“, weiß der Trainer. „Und das Fußballspielen wird er in den paar Tagen nicht verlernt haben.“
Das könnte Sie auch interessieren: Kommentar: Beim HSV ist die Moral intakt! Reicht das diesmal für den Derby-Sieg?
Ambrosius ist zur richtigen Zeit zurück. Denn den HSV plagen vor dem Heimspiel-Doppelpack dieser Woche gegen Aue und Würzburg (Sonnabend) Abwehrsorgen. Toni Leistner wird nach seinem Platzverweis in Fürth erst mal gesperrt fehlen. Tim Leibold und Josha Vagnoman trainieren nach ihren Verletzungen zwar wieder, sind aber noch nicht so weit. Ein fitter Ambrosius könnte da Gold wert sein. Reicht es schon für den Mittwoch und Aue? Noch am Montag absolvierte Ambrosius einen zusätzlichen Belastungstest. Nun haben die HSV-Physios das Wort. „Sollte die Ampel auf Grün stehen, wird Stephan im Kader stehen“, sagt Thioune.
Ambrosius wähnt sich bereit für sein Comeback
Vieles spricht für Ambrosius‘ Blitz-Comeback. „Ich trainiere, den Rest entscheidet der Coach“, ließ der Abwehrmann am Montag noch schnell wissen, ehe er nach dem Training in Richtung Kabinentrakt abwanderte. Der Mann ist bereit.