0:0! Bayern-Beton gefährdet Aufstiegsträume der HSV-Frauen
Mit einer Nullnummer gegen Bayern München II haben die HSV-Kickerinnen ihren Zweitliga-Aufstiegsplatz eingebüßt. Das Team von Marwin Bolz verzweifelte an den Münchner Talenten, die defensiv alles in die Waagschale warfen.
Nach ihrem Jubiläums-Spiel konnte sich die Kapitänin kaum freuen. „Jetzt 100 Spiele für den HSV bestritten zu haben, ist toll”, sagte Sarah-Jessica Stöckmann: „Aber gerade überwiegt die Enttäuschung. Wir kamen häufig in die Box und haben uns extrem viele Torchancen erarbeitet, aber vielleicht fehlten die Überzeugung und ein Quäntchen Glück.”
HSV-Frauen hatten schon zur Pause zahlreiche Chancen vergeben
Ein Schuss von Victoria Schulz (11.) wurde zur Ecke geklärt, Svea Stoldt (28., 38.), Vildan Kardesler (31.) und Christin Meyer (42.) brachten den Ball ebenso wenig im Tor unter. Die Liste der HSV-Chancen war schon vor der Pause gefühlt so lang wie die Strecke von München nach Hamburg, auf der die Gäste sich offenbar auf aufopferungsvolle Abwehrarbeit eingeschworen hatten.
Eine Chance besaßen die Münchnerinnen bei ihren seltenen Kontern auch. HSV-Torhüterin Inga Schuldt wehrte den Schuss von Maria Plattner (44.) aber zur Ecke ab. Eine Schrecksekunde für die HSV-Fans auf dem ausverkauften Nebenplatz im Volkspark – und die gut 20 Zuschauer:innen ohne Ticket, die das Geschehen vom Hügel vor dem Stadion verfolgten.
Bolz: „Müssen uns belohnen”
Auch nach dem Seitenwechsel galt: viel Sonne, keine Tore. Kardesler (51.) nahm Eszter Reszler den Ball ab und steuerte frei auf Bayern-Keeperin Anna Wellmann zu, setzte ihren Schuss aber zu hoch an. Wellmann war auch gegen die eingewechselte Carla Morich (70., 76.) zur Stelle – und packte dann gegen Amelie Woelki (83.) und Lotta Wrede (89.) zwei Glanzparaden aus.

„Am Ende müssen wir uns für die hochkarätigen Chancen belohnen”, bedauerte Coach Bolz. Zumal die Ergebnisse der sämtlich siegreichen Aufstiegskonkurrenz keine Freude machten. Im Rennen um Platz drei liegt der HSV mit 31 Punkten nun hinter Meppen (33) und Bochum (32) – und hat zudem ein Spiel mehr absolviert.
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Nächste Woche geht es zum VfL Bochum, am besten mit ordentlich Zielwasser im Gepäck. „Wir müssen jetzt weitermachen und drei Punkte gegen einen direkten Konkurrenten holen”, gab Kapitänin Stöckmann als Devise aus. In ihrem 101. Spiel für den HSV wird sie alles dafür versuchen – wie ihre Defensiv-Kollegin Emilia Hirche, für die die Nullnummer gegen Bayern ebenfalls das 100. Spiel im HSV-Dress war.
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