Dorgeles Nene gegen Ludovit Reis
  • Ludovit Reis (r.) und der HSV hatten gegen RB Salzburg (hier Dorgeles Nene) oft das Nachsehen.
  • Foto: WITTERS

1:4 gegen Salzburg! Testspiel-Pleite offenbart viele HSV-Baustellen

32 Grad, schwere Beine nach neun Tagen Trainingslager und vor allem ein deutlich überlegener Gegner. Das sind die Gründe dafür, warum der HSV zum Abschluss seiner Österreich-Reise am Samstagvormittag die erste Pleite der Saisonvorbereitung kassierte. Es war eine deutliche. Und das 1:4 gegen RB Salzburg offenbarte erneut, dass 13 Tage vor dem Liga-Auftakt gegen Schalke 04 längst noch nicht alle HSV-Baustellen geschlossen sind.

Immerhin 45 Minuten konnte Jonas Meffert in Anif gegen den österreichischen Meister mitwirken, nachdem er in St. Johann wegen Problemen an seiner Wade erst in dieser Woche wieder ins Teamtraining einsteigen konnte. Entsprechend platt war der Abräumer, was auch an der Überlegenheit des Gegners lag, und er musste anerkennen: „Man hat gemerkt, dass sie immer einen Schritt schneller waren.“ Vor allem in Durchgang eins.

HSV kassierte frühen Rückstand gegen RB Salzburg

Nach acht Minuten war Moritz Heyer auf der linken Seite nicht nah genug am Mann, RB verlagerte schnell und William Mikelbrencis ließ die rechte Seite zu offen. Karim Konaté musste nach einer scharfen Flanke nur noch den Fuß hinhalten und es stand 0:1.

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Auch beim 0:2 wurde deutlich, dass die Hamburger Abwehrkette – diesmal bestehend aus William Mikelbrencis, Valon Zumberi, Dennis Hadzikadunic und Moritz Heyer – weiterhin nach Stabilität sucht. Die Abstände zum Gegner waren überall auf dem Platz zu groß, jener vom mehrfach strauchelnden Heyer auf Amar Dedic aber noch größer. Der Salzburger lief davon, flankte und Neuzugang Hadzikadunic traf bei seinem Debüt unglücklich ins eigene Tor (13.).

HSV gegen Salzburg erstmals im neuen Auswärtstrikot

„Die spielen nächste Woche schon im Pokal“, versuchte Meffert, die hohen Tempo-Defizite im Vergleich zu RB zu erklären. Auch mit dem Pressing der Österreicher kam der HSV, der erstmals im neuen Auswärtstrikot auflief, nicht zurecht – und nach 23 Minuten stand es 0:3: Der Seitenwechel der Außenverteidiger Heyer und Mikelbrencis brachte nichts, weil sich der Franzose auswackeln ließ und Amankwah Forson den Ball in den Winkel schlenzte.

Der kräftemäßig gebeutelte HSV wiederum agierte im Passspiel schlampig und fand offensiv gar nicht statt – bis Forson einen katastrophalen Fehlpass spielte, Immanuel Pherai das Geschank annahm und im Eins gegen Eins auf 1:3 verkürzte. Immerhin. „Ich finde, dass wir uns nach dem Start und der ersten Trinkpause gut gewehrt haben“, versuchte Meffert, das Positive zu sehen.

Viele Ausfälle: HSV-Abwehrzentrum noch dünn besetzt

Viel davon gab es in Hälfte zwei nicht zu sehen. Sondern erst einmal das 1:4, das nun insgesamt schon neunte Gegentor in drei Testspielen: Zumberi, der aufgrund der dünnen Personallage im Abwehrzentrum erneut 90 Minuten ran durfte (Sebastian Schonlau, Jonas David, Guilherme Ramos und Stephan Ambrosius standen alle nicht im Kader), ließ sich von Dorgeles Nene überlaufen und der blieb vor Matheo Raab cool (54.).

Die Partie verflachte. Sicher auch, weil RB am Nachmittag noch ein zweites Testspiel zu absolvieren hat. Und weil die Müdigkeit bei den HSV-Profis (verständlicherweise) noch zunahm. Auch nach dem Abpfiff mussten sie sich noch mal beeilen, um den Flieger ab München um 17.15 pünktlich zu erwischen. Am Sonntag und Montag können sie dann komplett verschnaufen, zwei freie Tage nach zehn auf Reisen.

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„Das Trainingslager war überragend“, bilanzierte Meffert trotz der abschließenden Niederlage. „Man konnte sich perfekt auf die Saison vorbereiten.“ Vom Leistungsstand her fehle knapp zwei Wochen vor der Eröffnungspartie gegen Schalke zwar noch „ein bisschen etwas“, gestand der Sechser. „Aber wir haben ja auch noch ein bisschen Zeit.“

So spielte der HSV: Heuer Fernandes (46. Raab) – Mikelbrencis, Zumberi, Hadzikadunic, Heyer – Meffert (46. Krahn) – Reis, Pherai (87. Megeed) – Jatta (46. Königsdörffer), Glatzel, Öztunali (83. Heil).

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