Mikkel Kaufmann und Mario Vuskovic vom HSV
  • Mario Vuskovic (r.) versucht seinen Frust über das 0:1 in Hannover zu verbergen.
  • Foto: WITTERS

Schiri-Ärger und ein Liebesgruß nach der HSV-Pleite in Hannover

An dieses Gefühl müssen sie sich erst mal wieder gewöhnen, so schmerzhaft es auch ist. Seit Mitte August war der HSV in Liga zwei ungeschlagen, zwölf Partien lang. Eine Serie, die nach stolzen 114 Tagen seit Sonntag Geschichte ist. Durch das 0:1 (0:1) bei Hannover 96 verpassten die HSV-Profis den Sprung auf Rang drei und fuhren frustriert in den Volkspark zurück.

Fair geht vor, dachte sich Tim Walter. Unmittelbar nachdem der Abpfiff ertönt war, eilte er auf Schiedsrichter Sascha Stegemann zu, da ahnte man eigentlich Böses. Doch der HSV-Trainer wollte sich bei dem Unparteiischen und seinen Assistenten lediglich bedanken. Kein böses Wort kam Walter dabei über die Lippen, dabei hätte er doch allen Grund dazu gehabt. Denn die Szene aus der 13. Minute wurde noch lange nach der Partie diskutiert.

Das könnte Sie auch interessieren: Die HSV-Noten in Hannover

Himmel und Hölle, das alles innerhalb von 14 Sekunden. So erging es dem HSV in Hannover, als 96-Abwehrmann Muroya im Strafraum den Fuß von HSV-Angreifer Jatta traf. Der Elfmeterpfiff blieb trotz wütender Proteste aus, stattdessen schloss Hannovers Maina den direkten Gegenzug mit dem Tor des Tages ab.


Was ist in dieser Woche im Volkspark passiert? Jeden Freitag liefert Ihnen die Rautenpost Analysen, Updates und Transfer-Gerüchte – pünktlich zum Wochenende alle aktuellen HSV-News der Woche kurz zusammengefasst und direkt per Mail in Ihrem Postfach. Hier klicken und kostenlos abonnieren.


Einen „klaren Elfmeter“, sah nicht nur Sky-Experte Torsten Mattuschka nach Ansicht der Bilder, bei denen in der Tat ein Schlag gegen Jattas Fuß erkennbar war. Eigenartig aber, dass sich der Kölner Video-Keller gar nicht einschaltete. So blieb Stegemanns Entscheidung unangefochten stehen.

HSV-Trainer Walter hadert mit Schiedsrichter

Auch aus Walters Sicht eine Fehlentscheidung, die den HSV vor 22.500 Fans auf die Verliererstraße brachte. „Da muss man jetzt auch nichts mehr zu sagen, das ist in dieser Saison schon häufiger passiert“, fasste der Trainer enttäuscht zusammen und hielt fest: „Freud und Leid liegen so nah beieinander, das hat man in der Szene deutlich gesehen. Wir wissen gar nicht, warum wir jetzt ohne etwas in den Händen zurückfahren.“

Angebrachte Enttäuschung nach einer Partie, die der HSV über weite Strecken diktierte. Und eigentlich jubelten sie auch schon, nachdem Glatzel Jattas Flanke zur vermeintlichen Führung einköpfte (11.) – doch der Flankengeber hatte knapp im Abseits gestanden, alles wieder auf Null.

HSV mit zwei Heimspielen zum Jahresabschluss

Genau diese Null stand für den HSV dann auch nach 90 Minuten, trotz bester Möglichkeiten für Glatzel (41.) und Jatta (69.). Unterm Strich aber agierten die Hamburger nicht zwingend genug in des Gegners Strafraum. Trotz ordentlicher Leistung ein Rückschlag für den HSV, der den geplanten Mega-Schritt mitten hinein in die Aufstiegszone verpasste und in den nun folgenden Heimspielen gegen Hansa Rostock (kommenden Sonntag) und den FC Schalke 04 (18. Dezember) einen neuen Anlauf nimmt. 

Walter hatte seine Enttäuschung schnell verarbeitet, zumindest ließ er sie nicht zu nah an sich heran. „Wir fahren auch von hier mit stolzgeschwellter Brust nach Hause, denn wir wissen, was wir können“, stellte er klar. Und ohnehin, zumindest ein Anliegen lag ihm gestern ganz besonders auf dem Herzen. „Glückwunsch an meine Frau, denn die hat Geburtstag“, ließ er wissen. „Deswegen: Herzlichen Glückwunsch, mein Schatz!“ Pech im Spiel, Glück in der Liebe. Manchmal läuft es genau darauf hinaus.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp