HSV feiert bei Hannover 96
  • Kollektiver Jubel nach dem Kraftakt von Hannover: Der HSV feiert den 2:1-Sieg.
  • Foto: WITTERS

„So war es geiler“: HSV feiert Rekord-Sieg nach Pannen-Start

Am Ende war da nur noch Jubel und Ekstase – auf der HSV-Bank und bei den Tausenden mitgereisten Fans. In der fast schon allerletzten Sekunde haben die Hamburger ihr Auswärtsspiel bei Hannover 96 gewonnen – und ganz nebenbei noch einen neuen Zweitliga-Rekord aufgestellt. Acht Auswärtssiege in Folge, das gab es im Unterhaus noch nie. Der HSV-Wahnsinn an der Leine.

Um 20.21 Uhr hielt es die HSV-Bank nicht mehr auf jener. Nach dem 2:1-Siegtreffer durch Joker Ransford Königsdörffer stürmte der Hamburger Tross unisono aufs Spielfeld. Der achte Saisonsieg im zehnten Spiel, er war ein ganz hart erarbeiteter. Und tat deswegen richtig, richtig gut.

Königsdörffer trifft spät zum achten HSV-Auswärtssieg in Folge

Von Freundschaft war während der 90 Minuten auf dem Platz rein gar nichts zu sehen. Im Gegenteil. Sieben Gelbe Karten verteilte Referee Felix Brych, es ging ruppig zur Sache. Ruppig und rutschig. Letzteres galt für Miro Muheim, der nach vier Minuten nach einem Anspiel von Keeper Daniel Heuer Fernandes wegrutschte und Hannovers Sei Muroya das 1:0 auf den Fuß servierte. Ein ungewollter Freundschaftsdienst. Der Gastgeber aber zeigte sich galant und gab das Geschenk prompt zurück.

Ausrutscher und Eigentor: HSV und Hannover 96 beide mit Pannen-Start

Nach einer harmlosen Flanke von Moritz Heyer rutschte 96-Verteidiger Julian Börner Richtung eigenes Tor und schoss den Ball zum Ausgleich rein (15.). Ein Pannen-Start auf beiden Seiten. Fortan aber übernahm die Walter-Elf das Zepter des Handelns, Robert Glatzel (17./41.), Jonas Meffert (38.) und Muheim (41.) verpassten die Führung.

Nach dem Seitenwechsel wurde vor den 49.000 Zuschauer:innen in der Heinz von Heiden Arena auch Hannover, vor dem Spiel immerhin sechsmal in Folge ungeschlagen, offensiv sichtbar. Der HSV aber blieb das bessere Team und Walter trieb seine Mannschaft immer wieder gestenreich an. Königsdörffers erste Chance (85.) parierte Ron-Robert Zieler noch. Das große Finale aber sollte folgen. Eine eigene Ecke war es, die den Niedersachsen um die Ohren flog. Königsdörffer klaute den Ball per Kopf und startete seinen Solo-Lauf ins Glück.

„So war es geiler“: Das sagt Jonas Meffert zum Last-Minute-Sieg des HSV

„Das fuckt mich ab, ich verstehe es einfach nicht“, schimpfte Börner. Beim HSV herrschte dagegen Partystimmung. „Wahnsinn“, stammelte Mittelfeldmann Jonas Meffert, der nach dem Spiel erst einmal durchpusten musste. „Der Sieg war dann hochverdient für uns“, sagte der 28-Jährige und ergänzte: „Irgendwie war es so auch geiler, als wenn wir direkt unsere Chancen genutzt hätten.“ Da dürfte ihm sein Trainer wohl widersprechen, das war am Ende aber auch wurscht. 

Es läuft sportlich beim HSV, eine angenehme Abwechslung, nachdem es in den vergangenen Tagen vor allem um den Rücktritt von Vorstand Thomas Wüstefeld gegangen war. Die Querelen nahmen ganz offensichtlich erneut keinen Einfluss auf die Leistung des Spitzenreiters, der seinen Vorsprung in der Tabelle auf drei Punkte ausbaute.  Meffert aber mahnte sogleich: „Wir sind auf keinen Fall schon auf dem Weg Richtung Bundesliga, es sind erst zehn Spiele gespielt.“ 

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Diese ersten zehn Spiele aber, sie zeigen, wohin die Reise gehen könnte. Der HSV ist widerstandsfähig, das zeigte er in Hannover erneut. Auf dem Platz. Bis zur letzten Sekunde.

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