27 Ex-HSV und Schalke-Profis: Einer trainiert Superstars, ein anderer züchtet Pferde
Am Samstagabend prallt im Volkspark die pure Fußball-Tradition aufeinander. Zum 116. Mal treffen der HSV und Schalke 04 aufeinander, allein 100 dieser Duelle wurden in der Bundesliga ausgetragen. Beide Klubs haben zusammen alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt, zahlreiche Stars aber wechselten auch zwischen den Vereinen hin und her. Was aber machen Sie heute? Die MOPO hat alle 27 Spieler ausfindig gemacht, die seit Einführung der deutschen Profiligen (1963) sowohl für den HSV wie auch für Schalke spielten. Einer trainiert jetzt Weltstars, ein anderer arbeitete nach seiner Karriere in einem Schweinefachbetrieb, zwei sind bereits verstorben. Hand aufs Herz, liebe Leser: Hätten Sie sich an alle erinnert?
Mathias Abel (43): Wechselte Anfang 2007 für ein halbes Jahr auf Leihbasis von Schalke zum HSV. War bis Ende 2021 kommissarischer Vorstand des 1. FC Kaiserslautern, ist jetzt Spielerberater (Soccer and more).
Ex-HSV-Profi Ailton ist noch immer ein Paradiesvogel
Ailton (51): Spielte 2004/05 auf Schalke, später (Anfang bis Sommer 2006) beim HSV. Lebt seit 2020 wieder bei Bremen, spielt mitunter Hallenturniere und tritt in TV-Shows auf.
Dennis Aogo (37): Von 2008 bis 2013 beim HSV, danach vier Jahre auf Schalke. Lebt in Dubai, arbeitet als Spielerberater und Experte fürs Fernsehen.
Marinus Bester (55): Stand zwei Mal (1992/93 und 2000/01) beim HSV unter Vertrag, zwischendurch bei Schalke (Sommer bis Winter 1993). Lebt am südlichen Hamburger Stadtrand und ist als Spielerberater auf Talente spezialisiert.
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Jeffrey Bruma (33): Zwei Jahre lang (2011 bis 2013) als Chelsea-Leihgabe beim HSV, später (Winter bis Sommer 2019) trug er königsblau. Die Karriere ist ins Stocken geraten. Nachdem der Abwehrmann bis zum Sommer beim KRC Waalwijk kickte, ist er seitdem vereinslos.
Maxim Choupo-Moting (35): Startete beim HSV in seine Profi-Karriere (2007 bis 2011), machte auch auf Schalke Station (2014 bis 2017). Im Sommer verlängerte der FC Bayern nicht mit ihm. Choupo-Moting ist auf Vereinssuche, lebt in Hamburg.
Fabian Ernst (45): Ex-HSVer (1998 bis 2000) und -Schalker (2005 bis Anfang 2009). Kaufte 2019 den dänischen Klub Næstved, stieg aber ab und veräußerte den Klub wieder. Lebt in seiner Heimat Hannover und ist unter anderem als Trainer der 96-Fußballschule im Einsatz.
Gregoritsch startete nach seiner HSV-Zeit durch
Michael Gregoritsch (30): Verließ den HSV im Sommer 2017 nach zwei Jahren, gastierte auch ein halbes Jahr (Winter bis Sommer 2020) in Gelsenkirchen. Mittlerweile seit zweieinhalb Jahren beim SC Freiburg und Stammkraft in Österreichs Nationalteam.
Lewis Holtby (34): Der Mittelfeldmann, der im Sommer mit Holstein Kiel in die Bundesliga aufstieg, stand zwischen Sommer 2009 und Anfang 2013 bei Schalke unter Vertrag. Später (2014 bis 2019) fünf Jahre lang beim HSV.
Egon Horst (2015 verstorben): Der frühere Innenverteidiger wechselte 1965 innerhalb der Bundesliga von Schalke zum HSV, wo er bis 1969 blieb. Er wurde 76 Jahre alt.
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Sascha Jusufi (61): Nach fünf Jahren beim HSV (1986 bis 1991) wechselte er für damals 700.000 Mark zum S04, hängte dort aus Verletzungsgründen lediglich eine Saison dran. Ist seit mehreren Jahren Geschäftsführer seiner Hamburger Agentur „Mehr Wert“, die im TV-Bereich mitmischt.
Sven Kmetsch (54): Wurde in seiner HSV-Zeit (1995 bis 1998) zum Nationalspieler. Danach wechselte er nach Schalke, wo er 2005 seine Karriere beendete. Dem Fußball ist er treu geblieben – als Trainer des westfälischen Kreisligisten SV Lippramsdorf.
Caspar Memering (71): Einer der HSV-Granden. Von 1971 an spielte er elf Jahre im Volkspark, wurde zwei Mal Meister, Pokalsieger und holte den Europacup der Pokalsieger. Später (1984 bis 1986) auf Schalke. Überstand vor rund 20 Jahren einen Hirntumor. Lebt im Landkreis Cloppenburg und arbeitete bis zu seinem 70. Geburtstag noch in einem Schweineschlachtbetrieb.
Ex-HSV-Profi Mpenza würde gern wieder für Schalke arbeiten
Emile Mpenza (46): Erst Schalker (Januar 2000 bis Sommer 2003), dann Hamburger (Sommer 2004 bis Anfang 2006). Macht gerade seine Trainerscheine, arbeitete im Jugendbereich schon bei mehreren belgischen Vereinen (Anderlecht, Mouscron). Bot sich auch schon bei Schalke an.
Christoph Moritz (34): Vier Jahre (2009 bis 2013) beim S04, von 2018 bis 2020 beim HSV unter Vertrag. Fand nach seiner Zeit in Regensburg (bis Sommer 2022) keinen weiteren Verein und lebt zurückgezogen von der Öffentlichkeit.
Kyriakos Papadopoulos (32): Schalke (2010 bis 2014) war die erste Auslandsstation des Griechen, der dann von Januar 2017 bis Sommer 2020 beim HSV unter Vertrag stand. Hatte danach bereits sechs Vereine, spielt aktuell in seiner Heimat bei Levadiakos.
Ex-HSV-Profi betrieb eine Lotto-Totto-Annahmestelle
Manfred Pohlschmidt (84): Ein Kind der Bundesliga, das von 1965 bis 1967 für den HSV spielte und dann für 100.000 Mark zu Schalke wechselte, wo er bis zu seinem Karriereende 1971 blieb. Betrieb danach eine Lotto-Totto-Annahmestelle und lebt in seiner Heimat Münster.
Frank Rost (51): Jeweils viereinhalb Jahre lang Spitzenkeeper auf Schalke (2002 bis Januar 2007) und danach beim HSV (bis Sommer 2011). Lebt in Rotenburg/Wümme, betreibt gemeinsam mit seiner Frau eine Pferdezucht und veräußert auch Bekleidungsutensilien für Pferde.
Sidney Sam (40): Erste Profischritte beim HSV (Saison 2007/08), später als einer der Topverdiener in königsblau unterwegs (2014 bis 2017). Am Samstag kommt er als Gegner in den Volkspark zurück, er ist Assistenzcoach der Schalker.
Hrubeschs Fußstapfen beim HSV waren für Schatzschneider zu groß
Dieter Schatzschneider (66): Trotz guter 15 Treffer blieb seine einzige HSV-Saison (1983/84) als Enttäuschung haften, weil die Fußstapfen des abgewanderten Horst Hrubesch zu groß waren. Danach ein Jahr lang auf Schalke. Lebt in seiner Heimat Hannover und ist eingefleischter 96er und Intimus von Klubboss Martin Kind.
Mathias Schober (48): Das Schalker Urgestein spielte eine Saison (2000/01) beim HSV. Tragisch: In seinem letzten HSV-Spiel nahm er in der Nachspielzeit gegen Bayern eine Rückgabe auf, die Münchner trafen zum 1:1 und entrissen den Schalkern damit die Meisterschale. Bis zum Frühjahr war Schober als Direktor Entwicklung beim S04 tätig, musste dann gehen.
Willi Schulz (86): Uwe Seeler lotste den Abwehrmann zum HSV. Während der gemeinsamen Länderspielreisen redete Seeler so lange auf Schulz ein, bis dieser 1965 nachgab und dann acht Jahre lang beim HSV blieb. Saß später im Aufsichtsrat des Vereins. Mittlerweile ist Schulz gesundheitlich stark angeschlagen und lebt in einem Altenheim im Norden Hamburgs.
Ex-HSV-Profi Seitz träumt als Trainer von der dritten Liga
Jochen Seitz (48): Eine Saison (1996/97) beim HSV, eine auf Schalke (2003/04). Könnte ab kommendem Sommer als Trainer in den Profifußball zurückkehren: Mit Lok Leipzig führt Seitz die Regionalliga Nordost mit großem Vorsprung an, der Drittliga-Aufstieg winkt.
Albert Streit (44): Kam Anfang 2009 auf Leihbasis für ein halbes Jahr aus Schalke zum HSV. Lebt mittlerweile als Privatier im griechischen Thessaloniki.
Simon Terodde (36): Nach seiner HSV-Zeit (Saison 2020/21) kickte er auf Schalke und ließ dort im Sommer seine Karriere ausklingen. Der beste Zweitliga-Schütze aller Zeiten (177 Treffer in 311 Partien) arbeitet nun als Zweitliga-Experte für TV-Sender Sky.
Vom HSV zu Barcelona: Westermanns große Karriere
Heiko Westermann (41): Nationalspieler und Kapitän auf Schalke (2007 bis 2010) und auch beim HSV (bis 2015), der für den Abwehrmann 7,5 Millionen Euro nach Gelsenkirchen überwies. Arbeitet seit Sommer als Co-Trainer unter Hansi Flick beim großen FC Barcelona.
Wolfram Wuttke (2015 verstorben): Von 1980 bis 1983 Schalker, ehe er zum HSV wechselte, wo er bis Sommer 1985 die hohen Erwartungen nicht erfüllen konnte. Der Durchbruch zum Nationalspieler gelang ihm erst später. Wuttke verstarb im Alter von 53 Jahren in Folge eines Multiorganversagens in Lünen.