4:0 gegen Braunschweig: HSV siegt – und ist trotzdem tief enttäuscht
Zumindest der Schlussakkord hat dann doch gesessen. Mit einem 4:0 (3:0) gegen Eintracht Braunschweig beendete der HSV seine dritte Zweitliga-Saison und schickte die Niedersachsen damit nach nur einem Jahr wieder zurück in die 3. Liga. Am Ende aber herrschte auch beim HSV das Gefühl der Enttäuschung vor. Weil er auch in dieser Saison den Aufstieg einfach wegwarf.
Beifall zum Abschluss, das war das, was sie sich von diesem letzten Saison-Auftritt erhofft hatten. Den bekamen die Profis des HSV von 250 Mitarbeitern, die anstelle von Fans auf den Tribünen des Volksparkstadions Platz genommen hatten. Auch Interimscoach Horst Hrubesch, der künftig wieder als Nachwuchs-Boss wirken wird, bekam zum Abschied einen Sieg. Ein vernünftiger Schlusspunkt der Saison. Mehr aber auch nicht.
Horst Hrubesch: „Es ist ganz gut gelungen“
„Ich habe von der Mannschaft erwartet, dass wir alles in die Waagschale werfen und die Punkte hier in Hamburg bleiben“, erklärte Hrubesch im Anschluss. „Es war nicht so leicht, nach dem 2:3 in Osnabrück die Köpfe wieder frei zu kriegen. Aber wir wollten einen vernünftigen Saisonabschluss. Ich denke, das ist ganz gut gelungen.“
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Die Spannung der Partie lag einzig und allein in der Frage, ob die Braunschweiger ihre kleine Chance auf den Klassenerhalt wahren könnten. Dafür mussten sie gewinnen und zeitgleich auf Patzer der Konkurrenz hoffen. Doch der HSV zerstörte alle Hoffnungen der Blau-Gelben schnell. Bereits nach sieben Minuten zirkelte Kittel einen 22-Meter-Freistoß oben rechts ins Eintracht-Gehäuse – das frühe 1:0.
HSV-Angreifer Meißner gelang ein besonderes Kunststück
Kittel war es auch, der nachlegte. Nach einer Vorarbeit von Meißner schoss er mit links zum 2:0 ein (21.). Und auch Meißner durfte sich noch vor dem Wechsel feiern lassen. Mit seinem 3:0 (nach einer Ecke von Kittel und van Drongelens Kopfball-Vorlage/45.) traf der Youngster im dritten Spiel in Folge. Dieses Kunststück gelang zum Saison-Abschluss beim HSV letztmals Horst Hrubesch vor 39 Jahren, damals freilich in der Bundesliga, auf dem Weg zur Meisterschaft.
Damit war der Drops gelutscht. Aber ein kleines Highlight fehlte noch, der Abschiedstreffer von Simon Terodde. Der Torjäger (wechselt nach Schalke), der vom HSV gemeinsam mit Torwart-Trainer Kai Rabe am Samstagabend im Teamquartier „Treudelberg“ verabschiedet wurde, saß zunächst auf der Bank, durfte nach der Pause aber ran – und lieferte. Kwartengs Vorarbeit lupfte er über Eintracht-Keeper Fejzic zum 4:0 ins Tor (76.). Saisontreffer Nummer 24 für Terodde und Rang zwei in der Torschützenliste hinter Darmstadts Serdar Dursun (27).
Der HSV unternimmt den nächsten Versuch, endlich aufzusteigen
Das war es dann mit dieser Saison. Die Vorbereitungen auf den nächsten Anlauf in Richtung Bundesliga-Rückkehr laufen auf Hochtouren, bereits in den nächsten Tagen will der HSV seinen neuen Trainer präsentieren. Alles spricht dafür, dass es Ex-Kiel- und Stuttgart-Coach Tim Walter sein wird. Das Ziel in der neuen Saison wird gleich bleiben: Nach drei verschenkten Aufstiegen unternimmt der HSV dann den nächsten Versuch, die Zweite Liga zu verlassen.