Auf der Nordtribüne: Vuskovic überrascht HSV-Fans – und wird entdeckt
Nach fast jedem Heimspiel denken die HSV-Fans an ihren gesperrten Liebling – und bringen das mit „Vuskovic, Vuskovic“-Sprechchören zum Ausdruck. Auch rund um das 0:0 gegen die SV Elversberg gab es wieder viele Solidaritätsbekundungen, Trikots mit der Nummer 44 und dem Namen des 23-Jährigen sind sowieso immer zu sehen im Volkspark. Am Freitagabend war es aber Vuskovic selbst, der alle überraschte. Weil er mittendrin war.
Der bisher letzte Schnappschuss, der Vuskovic’ Anwesenheit im HSV-Stadion beweist, stammte vom 28. November. Da schaute sich der Innenverteidiger an der Seite von Merlin Polzin, Claus Costa, Videoanalyst Eduard Riesen, U21-Co-Trainer Basil More-Chevalier und Leihgabe Adam Karabec live das Europa-League-Heimspiel von Ukraine-Klub Dynamo Kiew gegen Viktoria Pilsen (1:2) an. Auch in der Vorsaison, am 20. April 2024 bei einem 0:1 des HSV gegen Holstein Kiel, war Vuskovic schon einmal auf einer der Haupttribünen des Volksparkstadions abgelichtet worden.
Mario Vuskovic verfolgte Elversberg-Spiel neben HSV-Fans
Zudem ist verbrieft, dass Vuskovic auch in dieser Spielzeit schon einige Male in der Arena war, so hatte es Trainer Polzin beispielsweise vor sieben Wochen mit Blick auf das Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am 21. Februar (3:0) angekündigt. Und auch kürzlich schaute der wegen EPO-Dopings bis Ende 2026 gesperrte Kroate mal wieder vorbei – und mischte sich unter viele der wohl treuesten Fans. Nach MOPO-Informationen verfolgte Vuskovic das Heim-Remis gegen Elversberg von der Nordtribüne aus. Also dort, wo die Ultras aus der Szene Stimmung machen.

Am Dienstagabend bestätigte Vuskovic selbst die Aktion. In seiner Instagram-Story postete er ein Foto, das ihn nach dem Spiel inmitten von HSV-Fans, dessen Gesichter verpixelt wurden, auf der Nordtribüne zeigt. Direkt vor Vuskovic, der als einziges klar zu erkennen ist, ist ein Banner in der Form eines Trikots mit der Nummer 44, dem Namen des jungen Profis und der Aufschrift „Free Vuskovic“ zu sehen. Zudem schreibt er in Richtung des Anhangs zwei Dinge. Erstens, aus Dank für den Empfang auf der Nord, die Worte: „Thank you“. Und zweitens, um die Einheit zwischen HSV-Spielern und der organisierten Szene zu unterstreichen, noch das eine Substantiv: „Zusammenhalt“.
Auch Reis, Meffert und Pherai sahen Vuskovic im Stadion
Dass der Publikumsliebling schon während der Partie immer mal wieder vom einen oder anderen Anhänger erkannt wurde, liegt auf der Hand. Was die Aktion aber noch einmal besonderer macht, ist, dass Vuskovic auf der Nord auch von einigen Teamkollegen erspäht wurde, als sich die HSV-Profis nach dem 0:0 etwas gefrustet bei den Fans für den Support bedankten. Auf Bildern ist zu sehen, wie Jonas Meffert, Ludovit Reis und Immanuel Pherai in Richtung der Tribüne grüßen. Meffert strahlte und ballte eine Faust, auch Pherai lächelte und Reis verschickte einen Luftkuss. Die Mannschaft wusste vorab, dass man nach Abpfiff vom Spielfeld aus Kontakt aus der Ferne aufnehmen kann.

Vuskovic zu sehen, noch dazu dort, wo die am Freitag erneut besondere Atmosphäre mit Gesängen und Getrommel initiiert wird, ließ die HSV-Spieler den Ärger über den doppelten Punktverlust für einen Moment vergessen. Reis und Co. betonen immer wieder, dass Vuskovic, dessen Vierjahres-Sperre kürzlich durch das Schweizer Bundesgericht bestätigt wurde, ein Teil der Mannschaft ist. Und der gesperrte Profi selbst bewies mit seinem Besuch auf der Nord einmal mehr, dass er den HSV tief im Herzen trägt und weiterhin nah dran ist – zumindest so, wie es ihm erlaubt ist.
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Der HSV sei „jetzt nicht mehr bloß ein Verein, es ist es eine Familie“, hatte Vuskovic zuletzt in einem Interview dem Magazin „11 Freunde“ gesagt. Und nicht erst seit Freitagabend und seinem Besuch auf der Nordtribüne kann man sicher davon ausgehen, dass der junge Abwehrmann auch die HSV-Kollegen zu seinen engen Freunden zählt.
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