Christin Meyer vom HSV im Pokal-Halbfinale gegen Werder

Christin Meyer vom HSV im Pokal-Halbfinale gegen Werder Bremen Foto: WITTERS

Aufstieg und neues Stadion? Das sind jetzt die Ziele der HSV-Pokalheldinnen

Es war ein Drama ohne Happy End. Aber es war auch ein Tag, den Fußball-Hamburg so schnell nicht vergessen wird. Nach der unglücklichen Niederlage gegen Werder Bremen im DFB-Pokal-Halbfinale (1:3 n.V.) konzentrieren sich die HSV-Kickerinnen auf ihr Ziel Bundesliga-Aufstieg. Um den Frauenfußball nachhaltig nach vorne zu bringen, würde auch ein neues Stadion helfen.

„Für den Frauenfußball war es ein tolles Event und ein tolles Statement”, kommentierte Stürmerin Christin Meyer die 120 Minuten im mit 57.000 Fans (deutscher Vereinsrekord) ausverkauften Volksparkstadion – und gab einer Hoffnung Ausdruck: „Ich glaube, so ein Tag bringt auch ein bisschen Nachhaltigkeit mit sich.”

Ihren Zweitliga-Alltag bestreiten Meyer und Co. auf dem Trainingsplatz 6 neben dem Stadion, auf dem nur 600 Zuschauer:innen Platz finden. Und im Falle eines Aufstiegs würden weder der Sportpark Eimsbüttel noch das Hoheluft-Stadion mit jeweils vierstelliger Kapazität die DFB-Auflagen erfüllen – ein krasser Gegensatz zur Volkspark-Atmosphäre.

HSV-Frauen spielen auf Platz 6 neben Volksparkstadion

„Das war eine unfassbar große Bühne und Werbung pur für den Frauen- und Mädchenfußball in Hamburg und Deutschland”, fasste Abteilungs-Chefin Saskia Breuer den Sonntagnachmittag zusammen: „Es lohnt sich, jeden Tag dafür zu kämpfen, um dann mit so einer Kulisse belohnt zu werden.” Doch es fehlt in Hamburg schlicht eine taugliche Spielstätte, die auch an „gewöhnlichen” Tagen eine größere Nachfrage befriedigen könnte.

Nach dem Rekordspiel bedankten sich die HSV-Frauen bei den 57.000 Fans im Volkspark. IMAGO / Lobeca
HSV-Frauen bedanken sich bei den Fans
Nach dem Rekordspiel bedankten sich die HSV-Frauen bei den 57.000 Fans im Volkspark.

„Wir haben das Problem, dass wir in Hamburg kein richtiges Stadion für die Frauen haben”, stellte HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz fest: „Wir müssen schauen, ob man auf Dauer eine andere Lösung hinbekommt, wo die Stadt vielleicht auch zusammen mit uns vielleicht eine Lösung findet, mit einem Stadion.” Ein Aufstieg würde dabei sicher helfen. „Klar erhoffen wir uns, dass dadurch auch ein bisschen der Druck auf die Stadt steigt”, sagte Breuer: „Wir führen Gespröche und werden sehen, in welche Richtung das geht.”

Eine Stadionlösung muss für die HSV-Frauen her

„Es ist eine gewisse Fußball-Romantik, diesen Moment zu genießen”, freute sich Trainer Marwin Bolz über die Atmosphäre und sprach von einer „totalen Symbiose zwischen Team und Stadion”. Seine Elf habe sich „von der Kulisse tragen lassen, das macht mich richtig stolz”. Im Aufstiegsfall würden die Kickerinnen vom e.V. in die HSV-AG wechseln, die den Spielbetrieb bereits jetzt teilweise finanziert. „Dann versuchen wir, das Ganze noch ein bisschen zu professionalisieren”, kündigte Kuntz an.

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„Wir dürfen uns jetzt schütteln und auch ein bisschen enttäuscht sein”, sagte Breuer: „Aber dann geht es weiter, um das Maximale herauszuholen. Wir haben jetzt den absoluten Fokus auf den Aufstieg.” Aus der Zweiten Liga gab es derweil gute Nachrichten: Der VfL Bochum und der SC Sand verloren ihre Auswärtsspiele, der HSV bleibt damit Tabellenvierter – zwei Punkte hinter dem SV Meppen, der derzeit den letzten Aufstiegsplatz einnimmt. Am Sonntag (11 Uhr) geht es zu Borussia Mönchengladbach.

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