Piet Scobel versucht den Ball zu behaupten

Zukünftig geht Piet Scobel (vorne) für den 1. FC Nürnberg auf Torejagd. (Foto: IMAGO/Hanno Bode)

Aus der Oberliga zu Miro Klose: Hamburger Torjäger (19) wechselt nach Nürnberg

Spektakulärer Wechsel in der Oberliga Hamburg: Der Top-Torjäger der bisherigen Saison Piet Scobel verlässt den Eimsbütteler TV und schließt sich dem 1. FC Nürnberg an. Der 19-jährige soll vorerst in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kommen und in der Regionalliga Bayern auf Torejagd gehen. Dass Scobel in naher Zukunft in der 2. Bundesliga unter Trainer Miroslav Klose auflaufen könnte, ist aber auch nicht ausgeschlossen.

Der Club-Nachwuchs gab den Transfer auf Instagram bekannt. Der Hamburger unterschrieb in Mittelfranken einen Vertrag bis Sommer 2028. Zeitgleich verabschiedete sein vorheriger Verein aus Eimsbüttel seinen Topstürmer und bedankte sich für seinen Einsatz im rot-weißen Trikot.

Dass der gebürtige Pinneberger den ETV nach einem halben Jahr schon wieder verlässt, hatte man bereits bei seiner Verpflichtung im Sommer geahnt. „Wir würden uns freuen und glauben auch daran, dass du nicht lange bei uns bleiben wirst“, hatte Trainer Can Schultz damals gesagt. Sportchef Jasper Hölscher (zugleich Mitspieler) beschreibt die faszinierende Entwicklung Scobels innerhalb des Teams: „Wir konnten Piet täglich beim Besserwerden zusehen und das war kein Zufall. Ich habe noch nie einen jungen Herrenspieler gesehen, der mit so viel Demut, Fleiß und Engagement auch neben dem Platz vorangeht.“

Piet Scobel dankbar für „fantastisches halbes Jahr“

Scobel hat nur lobende Worte für seine Zeit in Eimsbüttel übrig. „Ich bedanke mich sehr beim ETV, meiner Mannschaft und meinen Trainern für die tolle Zeit und die super Unterstützung. Ich hatte ein fantastisches halbes Jahr und hätte gerne weiter mit den Jungs gespielt. Ich bin sehr dankbar, dass ich die Chance nutzen kann, mich bei der U23 in Nürnberg zu beweisen. Ich freue mich sehr auf die Herausforderung und bin froh, dass ich mein Studium auch in Nürnberg fortsetzen kann.“

Trainierte bereits erstmalig mit seinem neuen Team: Piet Scobel (19) instagram/clubnachwuchs
Nachwuchsspieler Piet Scobel trainiert mit Ball
Trainierte bereits erstmalig mit seinem neuen Team: Piet Scobel (19)

Die Zahlen des Torjägers sind beeindruckend: 22 Spiele, 22 Tore und sieben Vorlagen. Bei dieser Bilanz ist es wenig verwunderlich, dass man nicht nur in Hamburg hellhörig in Bezug auf den 1,91 Meter großen Stürmer wurde. In Nürnberg wird Scobel Schützling des Ex-Bundesliga-Spielers Andreas Wolf (190 Erstliga-Einsätze). Der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) in Nürnberg Michael Wiesinger beobachtete sein neues Sturmtalent schon etwas länger. „Bereits in den vergangenen zwei Spielzeiten in der Oberliga Hamburg konnte Piet mit 50 Torbeteiligungen beweisen, dass er starke Anlagen in der Sturmspitze vorweisen kann“, sagte er.

Scobel verpasste den Durchbruch beim FC St. Pauli

Wenn man sich den Werdegang anschaut, sieht dieser nicht wie der eines „klassischen“ Spielers auf dem Weg zum Profi aus. Zwar durchlief auch der 19-jährige ein NLZ. Die drei Jahre beim FC St. Pauli verliefen allerdings nicht wie erhofft – der Durchbruch bei den Kiezkickern blieb aus. Daraufhin beendete Scobel seine „Mission Profi“ vorerst. Nach gut einem Jahr Pause packte ihn dann schließlich doch wieder der Ehrgeiz. Über Stationen bei Blau-Weiß 96 Schenefeld und die SG Spieth machte er schließlich in der vergangenen Saison beim FC Union Tornesch in der Oberliga auf sich aufmerksam.

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Sollte Scobel der Durchbruch zu den Profis gelingen, wäre seine Laufbahn mit der von St. Pauli-Flügelflitzer Elias Saad zu vergleichen. Der 25-jährige Tunesier war im Winter 2023 von Eintracht Norderstedt ebenfalls aus der Regionalliga zum damaligen Zweitligisten gewechselt. In der laufenden Bundesliga-Saison erzielte Saad vier Scorerpunkte in sechs Spielen, ehe er sich Anfang Oktober eine Bänderverletzung zuzog.

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