Balljunge Jamali Sillah springt Davie Selke beim Torjubel in die Arme
  • HSV-Balljunge Jamali Sillah sprang Davie Selke beim Torjubel gegen Magdeburg in die Arme.
  • Foto: imago images/Susanne Hübner

Baumgart holt Balljungen in HSV-Kabine – und verrät eine Panne als Talent

Erst nach den absolvierten 90 Minuten plus Nachspielzeit fiel Steffen Baumgart seinen Profis in die Arme. In die wilde Jubeltraube aber, in die sich nach dem zwischenzeitlichen Tor von Davie Selke zum 3:0 (45.+1) auch Balljunge Jamali Sillah geworfen hatte, hatte sich der Trainer am vergangenen Sonntag nicht verirrt. Es war eine besonderes Szene, der noch ein weiteres Highlight für das HSV-Talent folgen sollte. Welches das war, verriet Baumgart am Donnerstag – und er sprach auch über eine Panne, die er selbst als Balljunge erlebte.

Ob er an seine eigene Fußballjugend zurückgedacht habe, als er den 14-Jährigen Balljungen Jamali in die Arme von Selke springen sah, wurde Baumgart gefragt. Der Coach hielt kurz inne – und verriet dann eine lustige Anekdote. „Ich war in meinem ganzen Leben zweimal Ballholer“, erzählte Baumgart. „Einmal bei der DDR-Nationalmannschaft, das Spiel ging 0:0 aus, da war keiner zum Feiern. Und einmal beim BFC Dynamo gegen Wismut Aue.“ Lang ist’s her.

Motivation: Balljunge Jamali Sillah durfte in die HSV-Kabine

Wann genau diese beiden Partien stattfanden, benannte Baumgart, der Mitte der 1980er so alt war wie der kleine U14-Kicker Jamali Sillah heute, nicht. Beim Duell zwischen BFC Dymamo und Wismut Aue habe er damals am Rand gestanden „und konnte keinem wirklich auf den Arm springen“, wie er berichtete. „Das Einzige, woran ich mich erinnere, ist, dass ich schnell einen Ball holen wollte und ich über den Spieler hinweggeworfen habe. Das war nicht ganz richtig gearbeitet.“ Man könnte auch sagen: Als er einst selbst Balljunge war, erlebte Baumgart eine Panne.

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Für den kleinen Jamali hingegen war der Moment mit Torschütze Selke, der sich ebenfalls an seine Jugendzeiten zurückerinnerte, ein absolutes Highlight. Und es sollte noch eines folgen. „Ich finde solche Momente schön“, kommentierte Baumgart die Szene im Nachgang, ehe er preisgab: „Das ist noch nicht so in der Öffentlichkeit gewesen: Wir haben den Jungen einen Tag später mit in die Kabine genommen, um ihm mal zu zeigen, wo das große Ziel hingeht – um zu zeigen, wo der Weg mit ihm vielleicht hinführen kann, wenn er in fünf, sechs Jahren so weit ist.“ Jamali am Montag mit in die HSV-Kabine zu nehmen, sollte dem Eigengewächs also als Motivation dienen.

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Baumgart erklärt mit Blick auf die Zukunft des Balljungen: „Vielleicht nimmt er irgendwann auch mal einen kleinen Jungen auf den Arm, weil er ein Tor macht.“ Vielleicht gar im Volkspark. In Baumgarts Zeit als Jugendkicker waren Ereignisse wie diese wohl undenkbar. Neidisch, betonte der Trainer, sei er deshalb aber nicht auf Jamali und seinen besonderen Moment. „Ich bin eher neidisch auf Davie, dass ich nicht mehr selbst spielen kann“, stellte Baumgart klar und sorgte im Pressekonferenz-Raum damit für einen letzten Lacher. „Aber die Zeiten sind schon lange vorbei.“

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