Fabio Baldé geht gegen Jan Thielmann ins Dribbling
  • HSV-Debütant Fabio Baldé durfte sich gegen den 1. FC Köln um Jan Thielmann (r.) beweisen.
  • Foto: WITTERS

„Bestes Gefühl meines Lebens“: Aber HSV-Debütant Baldé erst „erschrocken“

Auf sein Smartphone hatte Fabio Baldé noch nicht geschaut, als er etwas schüchtern, aber freudestrahlend vor die Journalisten trat. „Mein Handy lasse ich erst mal aus, bis ich im Bus bin“, sagte der 19-Jährige und lachte. Denn ihm war klar, welche Flut an Nachrichten ihn am späten Freitagabend erreichen würde. Baldé feierte nicht in irgendeinem Spiel sein Debüt, sondern beim 2:1-Erfolg in Köln. „Das beste Gefühl in meinem ganzen Leben“, schwärmte er im Bauch des RheinEnergieStadions. Doch auf dem Feld war er zuvor „erschrocken“ worden.

Es lief die 65. Spielminute, als auf der Anzeigetafel in neongrüner Schrift die 45 aufploppte. Es ist die Trikotnummer, die Baldé fortan bei den HSV-Profis gehört. Spätestens im Trainingslager in Österreich hatte er mit guten Leistungen und einem Traum-Solo im Test gegen Nantes (4:2) auf sich aufmerksam gemacht, und am 2. August 2024 wurde der Flügelspieler nun belohnt. Steffen Baumgart brachte ihn beim Stand von 2:0 – und verhalf ihm zum Profi-Debüt.

HSV-Talent Fabio Baldé feierte in Köln sein Profi-Debüt

„Es ist auf jeden Fall nicht selbstverständlich“, sagte Baldé nach dem Auftaktsieg ganz bescheiden, denn er wusste um die Brisanz des Duells und darum, was in der Schlussphase auf dem Spiel stand. Mit ihm auf dem Feld kassierte der HSV zwar das 1:2, aber am Ende durfte auch er jubeln. Über den HSV-Dreier zum Saisonstart – und seine gelungene Premiere. „Man muss einen Trainer haben, der jungen Spielern das zutraut. Und mit Steffen haben wir da einen sehr guten Trainer. Ich kann mich nicht oft genug bedanken“, sagte Baldé. „Jetzt heißt es: weiter Gas geben.“

Es ist auch diese bodenständige Art, mit der Baldé im Kreis des Zweitliga-Teams beeindruckt. Und er hat sich diesen Einsatz eben in den vergangenen Wochen selbst verdient. „Die Jungs müssen gut trainieren, sie müssen gut dabei sein. Das hat er gemacht“, lobte Baumgart am späten Freitagabend. „Sonst kommen sie auch nicht auf den Platz. U19, U21 und dann hier: Man hat ihm angemerkt, dass es noch mal eine andere Geschichte ist, so ein Stadion erleben zu dürfen.“ Wobei sich Baumgart auch an eine der ersten Szenen von Baldé als Einwechselspieler erinnerte.

HSV-Coach Baumgart scherzt wegen einer Baldé-Aktion

„Wenn ich den ersten Zweikampf mit Hübi sehe, hat Fabio sich schon auch erschrocken“, scherzte Baumgart über ein Duell mit Kölns Abwehrkante Timo Hübers. Der HSV-Trainer tritt bei dem Youngster bewusst auf die Bremse: „Wir freuen uns, dass wir ihn haben, wir werden seine Entwicklung beobachten. Wir werden dementsprechend mit ihm arbeiten – und ihn nicht zu früh loben.“ Baldé selbst lobte die Leistung des ganzen HSV beim 2:1-Traumstart.

Aber er zeigte sich auch happy über das persönlich Erreichte. „Es war ein sehr schönes Gefühl. Ich habe jahrelang dafür gearbeitet. Daran sieht man, dass sich diese Arbeit auszahlt, wenn man hart arbeitet“, sagte Baldé, der erst am Donnerstag von seiner erstmaligen Kader-Nominierung erfahren hatte. Ob er das erwartet habe? „Geht so“, so die Antwort des Talents. „Weil alle eine gute Vorbereitung gespielt haben. Dass ich dann ausgewählt werde, das ist ein starkes Zeichen vom Trainer. Ich danke ihm dafür.“ Denn: „Es geht gar nicht geiler. Ich habe keine Worte dafür.“

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Nur ein paar kamen noch heraus an einem Abend, an dem er nicht viele auffällige Szenen hatte, den er aber für immer in Erinnerung behalten wird, weil sich an diesem ein riesiger Traum erfüllte. „Das war erst der Anfang“, stellte Baldé offensiv klar, ehe er sich unter die Dusche begab. „Ich werde weiter dran arbeiten, um hoffentlich mehr Minuten zu sammeln.“ Und um noch mehr Glückwunsch-Nachrichten zu erhalten, die sein Handy glühen lassen.

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